Überwiegend mit Verlusten haben am Donnerstag die US-Börsen geschlossen. Zwar rettete der Dow Jones Industrial am Ende ein kleines Plus von 0,08 Prozent auf 25 995,87 Punkte ins Ziel. Am breiteren Markt überwogen jedoch die Verluste und an der Technologiebörse Nasdaq ging es mit den Kursen bereits den dritten Tag in Folge abwärts.

Rückenwind erhielten die Aktien von der Konjunktur. So übertraf der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor im August deutlich die Erwartungen von Volkswirten. Zulegen konnte im Vergleich zum Vormonat vor allem die Auftragskomponente des Index.

Daten zum Arbeitsmarkt und zur Produktivität der US-Wirtschaft fielen indes gemischt aus. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,37 Prozent auf 2878,05 Punkte nach. Hier belasteten die Kursverluste der Technologiekonzerne und in der Ölbranche.

Vorsicht ließen Anleger erneut bei den Technologiewerten walten: Der Nasdaq 100 büßte 0,93 Prozent auf 7453,17 Zähler ein und setzte somit die Schwäche der vergangenen beiden Tage fort. Die Papiere von Branchengrößen wie Amazon , Apple und der Google-Holding Alphabet weiteten die Verluste aus.

"Der Technologiesektor ist zuletzt verstärkt unter Beobachtung geraten", sagte Chris Hussey von Goldman Sachs. Er verwies auf die Anhörungen von Facebook und Twitter vor dem US-Kongress. Der Kurs von Facebook verlor 2,8 Prozent und der von Twitter sogar knapp 6 Prozent. Erschwerend hinzu kämen neue europäische Initiativen für den Schutz privater Daten, so Hussey. Allerdings sei der Technologiesektor seit Jahresbeginn auch der am zweitstärksten gestiegene Sektor. Die jüngsten Kursverluste seien daher wohl auch als Gegenbewegung auf eine vorausgegangene "überbordende Kursrally" zu werten.

Besonders hoch waren am Donnerstag die Kursverluste von Halbleiteraktien. So brachen Aktien von KLA Tencor um fast 10 Prozent ein, nachdem sich ein Topmanager des Chip-Ausrüsters auf einer Konferenz der Citigroup zurückhaltend zu den künftigen Geschäften geäußert hatte. Papiere von Micron Technology rutschten sackten um knapp 10 Prozent ab, nachdem der Broker Robert W. Baird sie von einer Empfehlungsliste gestrichen hatte. Der Branchenindex Philadelphia Semiconductor Index (SOX) verlor 2,7 Prozent.

Der Ölpreis fiel zeitweise auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Das drückte auf die Kurse der Ölbranche. Aktien von Chevron waren mit einem Abschlag von 3,1 Prozent der größte Verlierer im Dow. Mit minus 3,4 Prozent rutschten ConocoPhillips noch etwas tiefer ab.

Papiere des Lkw-Herstellers Navistar drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und verloren 8,5 Prozent. Das Unternehmen, an dem Volkswagen mit knapp 17 Prozent beteiligt ist, erhöhte zwar nach zuletzt guten Geschäften die Umsatzprognose für das laufende Jahr. An der Börse ging jedoch die Sorge um, die Nachfrage nach schweren Lkw in den USA könne den Höhepunkt erreicht haben.

Bei der Buchhandelskette Barnes & Noble ist der Erlös im vergangenen Quartal stark zurückgegangen. Der Umsatz blieb selbst hinter der niedrigsten Analystenprognose zurück. Der Kurs sackte um rund 8 Prozent ab.

Am US-Rentenmarkt legten richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 7/32 Punkte auf 99 31/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 2,875 Prozent. Der Eurokurs trat im späten US-Devisenhandel mit 1,1624 US-Dollar auf der Stelle. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1634 (Mittwoch: 1,1582) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8596 (0,8634) Euro gekostet./bek/jha/

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0294 2018-09-06/22:29

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