Die Wall Street hat sich am Donnerstag gut erholt von ihrem Vortagesverlust präsentiert. Beflügelt von rasanten Kursgewinnen der beiden Technologie-Schwergewichte Apple und Microsoft stieg der Dow Jones Industrial letztlich um 0,84 Prozent auf 25 962,51 Punkte. Im Verlauf übersprang der Leitindex mehrmals die vielbeachtete Marke von 26 000 Punkten, allerdings jeweils nur kurzzeitig.

Der marktbreite S&P 500 gewann 1,09 Prozent auf 2854,88 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 1,52 Prozent auf 7493,27 Zähler zu.

Weiterhin für Gesprächsstoff sorgten die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbank, die dem Dow am Mittwoch nur kurz Auftrieb verliehen hatten. Die Fed stellt ihre Ende 2015 begonnene geldpolitische Straffung vorerst ein. In diesem Jahr wird sie ihren Leitzins voraussichtlich nicht mehr anheben, im kommenden Jahr allenfalls noch einmal. Zudem will die Notenbank den im Herbst 2017 begonnenen Abbau ihrer billionenschweren Bilanz stoppen.

Unter den Einzelwerten fielen Biogen-Aktien mit einem Kurssturz von fast 30 Prozent besonders negativ auf. Der US-Pharmakonzern erlitt einen schweren Rückschlag bei seiner Alzheimer-Forschung. Das Unternehmen und sein Forschungspartner Eisai haben ihre Phase-III-Studien mit dem Medikamentenkandidaten Aducanumab gestoppt. Das Mittel galt bisher als die größte Hoffnung der Branche. Zusätzlichen Abwärtsdruck erhielten die Biogen-Titel von negativen Analystenkommentaren in Reaktion auf die Nachricht.

Um knapp 10 Prozent nach oben ging es hingegen für die Anteilsscheine von Micron Technology . Der Chipkonzern hatte mit seinem zweiten Quartal die Erwartungen am Markt übertroffen und geht von einer Erholung im Speicherchip-Markt aus. Dies mildere die Sorgen wegen einer schwächeren Nachfrage nach Smartphones und nachlassender Investitionen von Datencenter-Firmen etwas ab, sagten Händler.

Die Apple-Papiere verteuerten sich um 3,7 Prozent auf gut 195 Dollar und waren damit Spitzenreiter im Dow. Sie profitierten unter anderem von mehreren positiven Analystenkommentaren. So hatte Needham-Analystin Laura Martin die Aktien auf "Strong Buy" hochgestuft und das Kursziel von 180 auf 225 Dollar erhöht. Im Verlauf hatte Apple kurzzeitig wieder den Titel als wertvollstes Unternehmen der Welt inne. Am Ende des Handels holte sich Microsoft dieses Prädikat mit 922 Milliarden Dollar zu 919 Milliarden Dollar (Apple) aber wieder zurück. Die Anteilsscheine von Microsoft schlossen mit einem Plus von rund 2,7 Prozent.

Der traditionsreiche Jeans-Hersteller Levi Strauss (Levi's) ist bei seiner Rückkehr an die Börse auf großes Anlegerinteresse gestoßen. Der erste Kurs lag am Donnerstag bei 22,22 Dollar und damit gut 30 Prozent über dem Ausgabepreis von 17 Dollar. In der Spitze schossen die Aktien gar um 36 Prozent in die Höhe. Der Schlusskurs lag bei 22,41 Dollar und damit 32 Prozent höher. Das Unternehmen nahm beim Börsengang gut 623 Millionen Dollar an frischem Kapital ein und wurde insgesamt beim Börsen-Comeback mit etwa 6,55 Milliarden Dollar bewertet. Die New Yorker Börse hatte zu Ehren des Neulings sogar ihre "No Jeans"-Vorschrift für das Handelsparkett aufgehoben, so dass auch die Börsenhändler Levi's tragen konnten.

Der Euro hat seine Verluste aus dem europäischen Handel am Donnerstag im US-Geschäft in etwa gehalten. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1368 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1387 (Mittwoch: 1,1354) Dollar fest. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 2/32 Punkte auf 100 26/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,54 Prozent./edh/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0339 2019-03-21/21:46

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