Nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag haben die Anleger am US-Aktienmarkt am Freitag wieder vorsichtiger agiert. Der Dow Jones Industrial verlor 0,34 Prozent auf 26 287,44 Punkte und auf Wochensicht damit 0,7 Prozent.

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitagnachmittag gesagt, dass die Handelsgespräche mit China "sehr gut verlaufen". Allerdings schränkte er ein, dass die USA noch nicht bereit seien für ein Abkommen. In einem Medienbericht hieß es zuvor, die US-Regierung wolle mit ihrer Entscheidung über eine Wiederaufnahme der Geschäfte amerikanischer Unternehmen mit dem chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei doch noch länger warten.

Aktien aus der Chipbranche gerieten daher unter Druck. So verloren im Dow-Index Intel 2,52 Prozent. An der Nasdaq präsentierten sich Xilinx , Microchip Technology , LAM Research und Texas Instruments sehr schwach mit Verlusten von teils mehr als 5 Prozent.

Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es zum Wochenschluss um 1,02 Prozent auf 7646,27 Zähler nach unten. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,66 Prozent auf 2918,65 Punkte nach.

Die Börsenwoche verlief turbulent. Dabei hatte es in der ersten Wochenhälfte für die Indizes noch bedeutend schlimmer ausgesehen. China hatte am Montag die Landeswährung Yuan abgewertet und damit die Eskalationsspirale im Handelskrieg mit den USA weiter angetrieben. An den Börsen hatte dies Verkaufswellen ausgelöst. Die US-Regierung warf China daraufhin Währungsmanipulation vor, um sich unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu verschaffen.

Unternehmensseitig rückten am Freitag die Aktien des Fahrdienst-Vermittlers Uber nach einem Milliardenverlust im ersten Geschäftsquartal in den Blick. Die übliche Start-Up-Praxis, Mitarbeiter mit Aktien zu bezahlen, hatte das Unternehmen mit 5,2 Milliarden Dollar tief in die roten Zahlen gerissen. Für die Papiere ging es um 6,80 Prozent abwärts, nachdem sie am Vortag im Schlepptau der Kursgewinne des Konkurrenten Lyft um mehr als 8 Prozent nach oben geschossen waren. Auch Lyft gaben am Freitag nach, und zwar um 4,86 Prozent.

"Es war klar, dass die ersten Zahlen von Uber als offizielle Aktiengesellschaft ganz genau unter die Lupe genommen werden würden", kommentierte CMC-Marktexperte Michael Hewson. "Auch bekannt ist, dass die Kosten eines Börsengangs die ersten Quartalszahlen oftmals belasten." Vor dem Hintergrund dieser ohnehin niedrigen Erwartungen habe das Unternehmen es dennoch geschafft, auf fast allen Ebenen zu enttäuschen. Der kleinere Uber-Konkurrent Lyft hatte dagegen am Vortag mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen und einem angehobenen Ausblick positiv überrascht.

Symantec-Aktien rückten nach ihrem Vortages-Plus von über 12 Prozent am Freitag um 0,35 Prozent vor. Der US-Chiphersteller Broadcom hatte am Vorabend nach Börsenschluss den Kauf des Firmenkundengeschäfts von Symantec für 10,7 Milliarden Dollar bestätigt. Broadcom gewannen zum Wochenschluss 1,75 Prozent.

Der Euro hielt sich in der Nähe von 1,12 US-Dollar. Im New Yorker Handel wurden zuletzt 1,1203 Dollar dafür bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1198 (Donnerstag: 1,1193) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8930 (0,8934) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 5/32 Punkte auf 98 31/32 Punkte und rentierten mit 1,736 Prozent./ajx/fba

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0246 2019-08-09/22:35

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