Der Wall Street ist am Dienstag nach einer
dreitägigen Erholungsrally erst einmal der Schwung abhanden
gekommen. Der Dow Jones Industrial startete auf
Vortagsniveau in den Tag, rutschte dann aber um 0,29 Prozent auf 27
504,45 Punkte ab. Seit dem Zwischentief der Vorwoche bei 26 537
Punkten hatte er an drei Gewinntagen in Folge mehr als 1000 Punkte
gut gemacht.
Vor der ersten Fernsehdebatte zwischen US-Präsident Donald Trump und
seinem Herausforderer Joe Biden dominierte nun die Zurückhaltung.
Skeptisch aufgenommen wurde auch ein Entwurf der demokratischen
Mehrheit im Repräsentantenhaus für ein 2,2 Billionen US-Dollar
schweres Konjunkturprogramm, das am Markt als weit über den
Vorstellungen des von den Republikanern dominierten Senats angesehen
wurde. Für neue Unsicherheit sorgte auch die Tatsache, dass die Zahl
der weltweiten Corona-Toten die Millionenschwelle erreicht hat.
Auch die anderen Indizes waren am Dienstag in die Verlustzone
gerutscht. Der marktbreite S&P 500 verlor zuletzt
0,21 Prozent auf 3344,60 Punkte, während der technologielastige
Nasdaq 100 um 0,37 Prozent auf 11 322,78 Zähler fiel.
Unternehmensseitig sorgte vor allem die Kursentwicklung bei Beyond
Meat mit einem Kurssprung um elf Prozent und dem
höchsten Kurs seit einem Jahr für Aufsehen. Eine verstärkte Präsenz
der hergestellten Fleischersatzprodukte in den Walmart
-Läden schickte die Aktien auf eine Rally.
Außerdem machte erneut Uber von sich reden, die Aktie
gab um 1,1 Prozent nach. Der Fahrdienstvermittler denkt laut
Insidern über einen möglichen Kauf des deutschen Mobilitätsanbieters
Free Now nach. Sollte es zum Erwerb kommen, könnte dies dem
Marktanteil in Europa einen großen Schub verleihen, berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache
vertraute Personen.
Im Dow zollte Boeing ihrer zweitägigen Erholungsrally
Tribut, die Aktien fielen dieses Mal um 1,2 Prozent. Hoffnung auf
eine baldige Wiederzulassung der 737-Max-Jets hatte die Papiere an
den vergangenen beiden Tagen in der Spitze um 15 Prozent nach oben
getrieben. Als belastend wurde auch empfunden, dass das
Beschaffungsamt der Bundeswehr das Verfahren für den Kauf neuer
Transporthubschrauber abgebrochen hat. Boeing hatte sich um den
Auftrag beworben.
Allgemein verblasste die zuletzt spürbare Rally auch bei den
Technologiewerten. Apple zum Beispiel verloren 0,9
Prozent und wurden so auch zur Belastung für den Dow. Die Aktien des
Chipherstellers Micron allerdings wurden mit einem
Anstieg um 1,8 Prozent an der Nasdaq zu einer positiven Ausnahme.
Hier blicken die Anleger offensichtlich frohen Mutes auf die
nachbörslich erwarteten Quartalszahlen.
Unter Druck gerieten derweil die Aktien von Ölkonzernen, auch wegen
am Dienstag wieder fallender Ölpreise. Chevron ,
ExxonMobil und Occidental Petroleum
zum Beispiel verloren zwischen 2,1 und 2,9 Prozent. Für den
Branchenausrüster Schlumberger ging es sogar um 3,4
Prozent bergab./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0282 2020-09-29/17:00
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