Die US-Börsen sind am Freitag nach einem uneinheitlichen Start deutlich abgerutscht. Damit knüpften die Kurse an die Gewinnmitnahmen des Vortags an, die allerdings deutlich geringer ausgefallen waren. Angesichts der hohen Bewertungen sowie überwiegend enttäuschender Konjunkturdaten lieferten den Anlegern auch durchwachsene Geschäftszahlen aus dem Bankensektor und das vom designierten US-Präsidenten Joe Biden in Aussicht gestellte, erwartungsgemäße Konjunkturpaket keine Kaufargumente. Zudem pausiert der US-Börsenhandel am Montag wegen des Martin Luther King Day - vor dem langen Wochenende und Bidens Vereidigung am Mittwoch wollten viele Investoren offenbar nicht ins Risiko gehen

Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete seine anfangs moderaten Verluste aus und büßte zuletzt 0,72 Prozent auf 30 768,93 Punkte ein. Damit zeigte er sich etwas erholt vom Tagestief, steuert aber auf ein Wochenminus von rund 1 Prozent zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es zuletzt um 0,80 Prozent auf 3765,36 Zähler nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 drehte nach bescheidenen Anfangsgewinnen ins Minus und verlor 0,54 Prozent auf 12 829,18 Punkte.

Die Aktien der Banken, die am Freitag über ihre Geschäftsentwicklung berichteten, konnten sich dem negativen Marktumfeld nicht entziehen. Allerdings fielen die Kursverluste unterschiedlich hoch aus.

Die Papiere von JPMorgan hielten sich nach einem zuletzt starken Lauf mit einem Minus von knapp zweieinhalb Prozent vergleichsweise gut. Das größte US-Geldhaus überraschte im Schlussquartal 2020 mit einem Gewinnsprung auf bisher unbekannte Höhen. Statt wie von Analysten erwartet weiteres Geld für gefährdete Kredite zurückzulegen, löste die Bank sogar Rückstellungen in Milliardenhöhe auf. Doch auch ohne diesen Schritt hätte JPMorgan den Gewinn stärker gesteigert als von Experten erwartet.

Dagegen berichtete Konkurrent Citigroup einen deutlichen Gewinnrückgang, was die Aktien um rund viereinhalb Prozent absacken ließ. Auch für Wells Fargo lief es nicht gut. Zwar fiel der Quartalsgewinn des Instituts vier Prozent höher als ein Jahr zuvor aus. Doch damals hatten Rechtskosten das Ergebnis verhagelt. Entsprechend büßten die Aktien nun siebeneinhalb Prozent ein.

Die Anteilscheine der Ölkonzerne litten unter dem deutlichen Preisrückgang für den wichtigen Rohstoff. Im Dow zählte Chevron mit minus 2,3 Prozent zu den größten Verlierern. Außerhalb des Leitindex ging es für Exxon Mobil sogar um über vier Prozent bergab. Hier belastete zusätzlich ein Bericht des „Wall Street Journal“, dem zufolge die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gegen das Unternehmen ermittelt. Der Grund dafür soll die Beschwerde eines Whistleblowers über eine zu hohe Bewertung einer Förderstätte sein./gl/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0299 2021-01-15/17:34

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.