NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Montag im frühen Handel
freundlich in die neue Woche gestartet. Wie es hieß, positionierten
sich Anleger in Maßen etwas mutiger für die Inflationsdaten aus den
USA, die am Dienstag erwartet werden. Diese gelten als das
wichtigste Börsenereignis dieser Woche - und als maßgeblich für den
geldpolitischen Spielraum der US-Notenbank.
Anders als am uneinheitlichen Freitag gab es nun Gewinne in der
Breite, die binnen einer Handelsstunde sogar etwas anwuchsen: Der
Wall-Street-Index Dow Jones Industrial legte zuletzt
um 0,72 Prozent auf 34 114,31 Punkte zu. Der breite gefasste S&P 500
gewann 0,68 Prozent auf 4118,29 Zähler. Der Nasdaq
100 kletterte um 0,93 Prozent auf 12 419,93 Zähler.
Am Dienstag dürfte sich die Einschätzung der US-Notenbank
bestätigen, dass eine Phase sinkender Inflationsraten begonnen hat.
"Allerdings ist die Prognoseunsicherheit diesmal etwas größer als
sonst", warnte Commerzbank -Analyst Christoph Balz vor
möglichen Überraschungen. Er verwies dabei auf den neu
zusammengesetzten Warenkorb, an dem die Teuerung gemessen wird.
Zudem passten viele Anbieter ihre Preise besonders gerne zu
Jahresbeginn an.
Unter den Einzelwerten gehörten die Aktien von Citigroup
mit 1,4 Prozent zu den überdurchschnittlich hohen
Gewinnern im Finanzsektor. Laut der "Financial Times" könnte
womöglich bald der Verkauf der mexikanischen Tochter Banamex
anstehen. Die Großbank führe exklusive Verhandlungen mit dem
Milliardär und Eigentümer von Mexikos größtem Bergbaukonzern Grupo
Mexico, hieß es unter Berufung auf Kreise.
Bei Manchester United erhärten sich derweil die
Spekulationen über eine Offerte aus Qatar. Investoren aus dem Emirat
stünden kurz davor, ein Gebot für den britischen Fußballclub
abzugeben, heißt es Kreisen zufolge. Die Papiere profitieren schon
länger von solchen Gerüchten, nachdem im November bekannt geworden
war, dass die Eigentümer-Familie Glazer über einen Verkauf
nachdenkt. Am Montag reichte es nur noch für einen eher verhaltenen
Anstieg um 1,5 Prozent.
Einen Kurssprung erlebte dagegen die Aktie des Cloud-Unternehmens
Fastly . Hier sorgte eine Kehrwende in der
Einschätzung von Bank of America für große Aufmerksamkeit, wie ein
Kurssprung um 22 Prozent zeigt. Fastly verfüge über ein starkes
Geschäftsfundament, von dem das neue Management-Team mittelfristig
profitieren könne, schrieb Analyst Tal Liani. Er rechnet 2024 damit,
dass das Unternehmen profitabel wird. Anleger könnten nun in eine
Aktie einsteigen, deren Kurs am Boden liege.
Längerfristiger Optimismus, der von einem Analysten gestreut wird,
galt auch als Treiber des 3,4-prozentigen Kursanstiegs von Microsoft
. Keith Weiss von Morgan Stanley sieht einen
zyklischen Einstiegszeitpunkt für eine Aktie, die eine der besten
Wachstumsgeschichten im Tech-Sektor repräsentiere. Er sieht eine
Vielzahl von Aspekten, die für beschleunigtes Gewinnwachstum
sprechen. Mit "Overweight" ist der Experte schon lange positiv
gestimmt für die Papiere.
Nicht hilfreich war dagegen eine positive Ersteinschätzung von
JPMorgan für Walt Disney . Die Bank nahm die Aktie des
Medienkonzerns mit "Overweight" wieder in die Bewertung auf. Analyst
Philip Cusick bezeichnete das Unternehmen als bevorzugten Wert in
der Branche. Auch wenn das Kursziel von 135 Dollar noch mehr als ein
Viertel an Potenzial verspricht, wurden Anleger am Montag davon
nicht gelockt, wie ein Kursabschlag von fast einem Prozent zeigt.
Die sinkenden Ölpreise sorgten für Kursverluste von bis zu zwei
Prozent bei Chevron , ConocoPhillips
und ExxonMobil . Marktbeobachter sprachen bei den
Ölpreisen von einer Gegenbewegung, nachdem diese in der vergangenen
Woche noch deutlich gestiegen waren./tih/he
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