Wenige Stunden vor der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed herrscht Flaute an der Wall Street. Auch schlechte Unternehmensnachrichten - allen voran die gesenkten Jahresziele des Logistikkonzerns Fedex - verhinderten am Mittwoch eine Aufhellung der zuletzt recht mäßigen Stimmung an der Börse.

Der Dow Jones Industrial sank etwa eine halbe Stunde nach Handelsbeginn um 0,19 Prozent auf 27 059,36 Punkte. Am Montag hatte der US-Leitindex einem vorherigen Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen und dem anschließenden kräftigen Ölpreisanstieg Tribut gezollt und sich am Dienstag nur wenig erholt. In der vergangenen Woche hatte das Börsenbarometer noch knapp ein neues Rekordhoch verpasst.

Die anderen US-Aktienindizes kamen vor dem Fed-Zinsentscheid ebenfalls nicht in Schwung: Der marktbreite S&P 500 verlor am Mittwoch 0,24 Prozent auf 2998,42 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,22 Prozent auf 7871,11 Zähler bergab.

Die Fed dürfte vor ihrer zweiten Zinssenkung in diesem Jahr stehen. Die Finanzmärkte rechnen fest damit, dass die US-Währungshüter am Abend das Zielband für den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte senken wird auf eine Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent. Ende Juli hatte die Fed das Zinsniveau erstmals seit mehr als zehn Jahren verringert.

Laut Chefökonom Jan Hatzius von Goldman Sachs ist die zentrale Frage, wie viele Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses sich für eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr aussprechen. Er rechnet damit, dass dies auf die Hälfte der zwölf Mitglieder zutrifft, inklusive Fed-Chef Jerome Powell und dessen Stellvertreter John C. Williams. Sollte dieses Szenario eintreten, wäre das ein "starkes Signal für eine weitere Zinssenkung", sagte Hatzius.

Unterdessen hatte der Logistikkonzern Fedex am Dienstag nachbörslich mit schwachen Quartalszahlen und einem enttäuschenden Ausblick für einen Paukenschlag gesorgt. Als Grund nannte der Deutsche-Post-Rivale die Spannungen im globalen Handel und eine sich abschwächende Konjunktur. Dafür bekam die Aktie am Mittwoch prompt die Quittung: Sie sackte um knapp 13 Prozent ab und pulverisierte damit die Kursgewinne der vergangenen Wochen fast vollständig. Im Sog dieser Entwicklung ging es für die Titel des Konkurrenten United Parcel Service (UPS) um knapp zwei Prozent bergab.

Der Software-Spezialist Adobe Systems berichtete zwar über ein ordentliches drittes Geschäftsquartal. Die Ziele für das Schlussquartal blieben aber ebenfalls hinter den Erwartungen des Marktes zurück, so dass die Aktien fast dreieinhalb Prozent einbüßten.

Beim Lebensmittelriesen General Mills - bekannt für Marken wie Häagen-Dazs-Eis und Knack & Back - ging der Umsatz im vergangenen Quartal erstmals seit zwei Jahren zurück. Für die Anleger war das eine negative Überraschung. Dennoch hielten sich die Papiere mit einem Plus von nahezu ein Prozent recht gut./gl

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0246 2019-09-18/16:23

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