Deutlich steigende Ölpreise und zunehmende
Lockerungen in der Corona-Krise haben am Dienstag am US-Aktienmarkt
den Weg zu einer Erholung geebnet. Der Dow Jones Industrial
stieg nach einer Handelsstunde um 1,38 Prozent auf 24
077,75 Punkte. Am Montag war er zwischenzeitlich auf den tiefsten
Stand seit etwas mehr als einer Woche gefallen, erst eine
Schlussoffensive hatte ihn zu Wochenbeginn noch knapp ins Plus
gehievt.
Weltweit hebt es am Dienstag wieder die Stimmung, dass immer mehr
Länder ihre seit Wochen bestehenden rigiden Isolationsmaßnahmen
gegen die Ausbreitung des Coronavirus lockern möchten. Zudem legten
die Ölpreise deutlich zu und auch Quartalszahlen vom Chemiekonzern
Dupont kamen bei Anlegern gut an. Händlern zufolge steht die
Erholung jedoch auf wackeligen Beinen, nachdem zuletzt der
US-chinesische Handelsstreit wieder hochgekocht war.
Vor diesen Hintergründen ging es am Dienstag auch für den
marktbreiten S&P 500 um 1,47 Prozent auf 2884,66
Zähler nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
rückte um 1,54 Prozent auf 8970,14 Punkte vor.
Allgemein schwappte dort bei Halbleitern nach Zahlen von Infineon
eine gute Branchenstimmung aus Europa über. Aktien
der Branchenausrüster Lam Research und Applied Materials
stiegen an der Nasdaq um bis zu 6,2 Prozent.
Im Dow waren Ölwerte gefragt, nachdem der Preis für ein Barrel der
US-Sorte WTI kräftig anzog. ExxonMobil rückten um 1,8
Prozent vor und Chevron sogar um 3,2 Prozent. Händler
verwiesen auf Berichte, wonach die Rohölschwemme an den Märkten
abebben könnte. Offenbar mache sich die verringerte Ölförderung
bemerkbar. Ferner scheine der jüngste Nachfrageeinbruch seinen Boden
gefunden haben.
Gute Stimmung im Chemiesektor verbreitete allgemein das Unternehmen
Dupont mit Quartalszahlen, die besser als befürchtet
ausfielen. Die Dupont-Aktien zogen im S&P um 3,4 Prozent an, während
jene des ehemaligen Schwesterunternehmens Dow Inc dem
im Dow-Jones-Index um 2,8 Prozent nach oben folgten.
Der US-Industriekonzern General Electric (GE)
kündigte wegen der Corona-Krise einen Abbau von rund 25 Prozent der
Stellen in seiner Flugzeugsparte an. Der Abschwung in der Branche
angesichts des virusbedingt einbrechenden Flugverkehrs sei
beispiellos, hieß es. Bei den GE-Anlegern kam dies gut an, die
Aktien stiegen um 2,1 Prozent. Das Interesse der Anleger an den
Boeing -Aktien wurde derweil wieder gehemmt, sie waren
im Dow mit fast zwei Prozent der größte Verlierer.
Die Aktien von Pfizer rückten um 2,7 Prozent vor,
während die in den USA gehandelten Hinterlegungsscheine des Mainzer
Kooperationspartners Biontech um fünf Prozent
anzogen. Der US-Pharmakonzern und sein deutscher Partner gaben
bekannt, erste Probanden in den USA mit einem Impfstoff zur
Prävention von Covid-19-Infektionen behandelt zu haben.
Unterdessen bekommt das kriselnde Dessous-Label "Victoria's Secret"
des Textilunternehmens L Brands aufgrund der Corona-Krise nun doch
keinen neuen Mehrheitsbesitzer. Der im Februar beschlossene Deal mit
dem Finanzinvestor Sycamore, bei dem die Modemarke mit 1,1
Milliarden Dollar bewertet worden war, sei aufgehoben worden, hieß
es. Die Aktien von L Brands fielen gegen das gute Marktumfeld um
fast zwei Prozent./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0364 2020-05-05/16:50
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