Nach schwachen US-Konjunkturdaten am Vortag haben am Freitag wieder die Hoffnungen auf ein Gelingen der amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche die US-Börsen dominiert. Der Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um 0,44 Prozent auf 25 961,80 Punkte zu und kletterte auf den höchsten Stand seit Anfang November.

An der Hürde von 26 000 Zählern scheiterte der Dow damit jedoch wie schon in den vergangenen Tagen. Auf Wochensicht zeichnet sich für den Leitindex ein Plus von etwa 0,4 Prozent ab.

Anleger zeigten sich damit vor einem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem obersten Chefunterhändler Chinas bei den Gesprächen über den Zollstreit beider Länder vorsichtig optimistisch. "Je höher die Latte der Erwartungen liegt, desto größer ist damit aber auch das Enttäuschungspotenzial", warnte Analyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg. Die zum Jahresbeginn begonnene Rally lasse sich "nahezu ausschließlich mit der zuletzt markant gestiegenen Hoffnung begründen, dass der sino-amerikanische Handelsstreit versöhnlich endet".

Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,34 Prozent auf 2784,32 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,38 Prozent auf 7061,58 Punkte vor.

Bei Kraft Heinz lösten milliardenschwere Abschreibungen einen Kursabsturz aus. Die Papiere brachen um mehr als ein Viertel auf bis zu 35 US-Dollar ein. Das war der tiefste Kurs seit der ersten Börsennotiz des im Juli 2015 aus den beiden Konzernen Kraft und Heinz hervorgegangenen Unternehmens. Analysten senkten daraufhin reihenweise ihre Empfehlungen und Kursziele für die Aktien.

Der Nahrungsmittelkonzern war 2018 wegen einer 16 Milliarden US-Dollar hohen Abschreibung auf den Wert von Marken und Sparten tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Analysten der schweizerischen Großbank Credit Suisse sprachen von einem "desaströsen" Schlussquartal. JPMorgan, Barclays Bank und der Broker Stifel strichen ihre Kaufempfehlungen.

Eine Hochstufung auf "Overweight" für die Aktien von Intel durch die Bank Morgan Stanley sorgte beim Computerchiphersteller für ein Kursplus von 2,3 Prozent. Sie lagen damit ganz vorn im Dow Jones Industrial. Mit Microsoft und Cisco waren weitere Technologiewerte im Dow gesucht. Sie gelten ebenfalls als Profiteure einer möglichen Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China.

Die Aktien von Stamps.com büßten mehr als die Hälfte ihres Börsenwerts ein, nachdem der Anbieter internetbasierter Mailing- und Versanddienstleistungen die Kooperation mit dem staatlichen Postdienstleister United States Postal Service beendet hatte./bek/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0210 2019-02-22/16:56

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