Versöhnlich hat am Freitag eine ansonsten eher
triste Börsenwoche geendet. Für ein wenig mehr Zuversicht unter den
Investoren sorgten Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum
Handelskonflikt mit China. Der Dax erholte sich um
1,31 Prozent auf 11 562,74 Punkte, nachdem er am Vortag noch auf den
niedrigsten Stand seit sechs Monaten gefallen war.
Auf Wochensicht steht für den deutschen Leitindex aber ein Minus von
1,1 Prozent zu Buche. Der MDax der mittelgroßen
Börsentitel erholte sich am Freitag um 1,77 Prozent auf 24 817,08
Zähler.
Trump rechnet damit, dass der Handelskonflikt mit China nicht von
allzu langer Dauer sein wird. "Ich habe das Gefühl, dass das
ziemlich kurz laufen wird", sagte Trump am Donnerstag. Es gebe gute
Diskussionen mit China, die Chinesen wollten unbedingt ein Abkommen.
Er rechne auch nicht damit, dass Peking Vergeltung für die zuletzt
von den USA angekündigten Zölle üben werde. Es liefen Gespräche
zwischen beiden Seiten, und China biete hier gute Dinge an.
Auf Unternehmensseite ging es am Freitag deutlich ruhiger zu,
nachdem die Zeit der Quartalsberichte so gut wie vorbei ist. Aktien
des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer stiegen
nach einer Kaufempfehlung der Bank of America um 2,6 Prozent. Die
Anteilscheine der Deutschen Bank fielen vormittags
auf ein weiteres Rekordtief von 5,777 Euro. Dann aber kamen Käufer
an den Markt und die Aktie schloss an der Dax-Spitze 4,7 Prozent
fester.
Die Titel von Freenet legten um 3,3 Prozent zu. Als
Großaktionär von Sunrise will das Unternehmen auf der
Generalversammlung des schweizerischen Telekomanbieters gegen dessen
Kapitalerhöhung stimmen. Mit dem Geld will Sunrise den
Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz kaufen. Der Kaufpreis von 6,3
Milliarden Franken sei zu hoch, sagte Freenet-Chef Christoph
Vilanek.
Bei den Aktien von United Internet und 1&1 Drillisch
nutzten die Anleger die hohen Vortagesverluste zum
Einstieg: Mit einem Plus von 14 Prozent machten die Papiere von
United Internet ihr Minus vom Vortag mehr als wett. 1&1 Drillisch
stiegen um 8,4 Prozent.
Aktien von Deutsche Euroshop fielen um 1,9 Prozent.
Umsatz und Gewinn des auf Einkaufszentren spezialisierten
Immobilieninvestors hatten im ersten Halbjahr weitgehend stagniert.
Eine Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC ließ die Fielmann-Aktie
um 2,8 Prozent steigen. Die Augenoptikerkette könne
wieder zu den hohen Wachstumsraten früherer Jahre zurückfinden,
lautete die Begründung von HSBC.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 rückte am
Donnerstag um 1,41 Prozent auf 3329,08 Zähler vor. Der Pariser Cac
40 legte um 1,22 Prozent zu und der Londoner FTSE 100
um 0,71 Prozent. Der Dow Jones Industrial
lag zum Zeitpunkt des Handelsschlusses in Europa mit
1 Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite auf ein Rekordtief von minus
0,71 Prozent. Am Mittwoch hatte die Rendite noch bei minus 0,64
Prozent gelegen. Der Rentenindex Rex gewann 0,15
Prozent auf 147,19 Punkte. Der Bund-Future verlor am
Abend 0,52 Prozent auf 178,73 Punkte.
Der Kurs des Euro gab nach und notierte zuletzt bei
1,1098 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
zuvor auf 1,1076 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9029
Euro gekostet./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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AXC0215 2019-08-16/18:02
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