Schwache Automobilaktien haben sich zur
Wochenmitte als Bremsklotz für den deutschen Aktienmarkt erwiesen.
Der Leitindex Dax gab um 0,18 Prozent auf 13 432,30
Punkte nach. Damit koppelte sich der Dax von den US-Börsen ab, wo
sich die Rekordjagd großer Aktienbarometer wie Dow Jones Industrial
und S&P 500 munter fortsetzte. Der
MDax mittelgroßer Aktientitel gab um 0,19 Prozent
nach und schloss mit 28 407,22 Zählern.
Die Zölle für in die USA exportierte Waren aus China sollen Kreisen
zufolge trotz der am Mittwoch anstehenden Unterzeichnung der ersten
Handelsvereinbarung zwischen den USA und China zunächst nicht
gestrichen werden. Sie sollen bis nach den US-Präsidentschaftswahlen
Bestand haben. Dies sorge für einen Dämpfer, sagten Händler, denn
Zölle seien gerade für die Autohersteller Gift. Die Kursverluste für
Daimler , BMW , Volkswagen
und Zulieferer wie Infineon reichten
von 0,8 bis 2,5 Prozent.
Mit einem weiteren Rekordhoch setzte sich die Erfolgsgeschichte der
Aktien des Triebwerkherstellers MTU fort. An der
Dax-Spitze gewann das Papier 2,1 Prozent. MTU profitiert nach der
Stilllegung der Boeing 737 Max von einem starken Wartungs- und
Instandhaltungsgeschäft mit Triebwerken. Die Papiere des Pharma- und
Chemiekonzerns Merck KGaA kletterten ebenfalls auf
ein Rekordhoch. Gleiches galt für Adidas- und Puma-Aktien.
Wie bereits an den beiden Vortagen lagen Wirecard-Aktien
mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent mit vorn im Dax.
Zwei Kurstreiber machen Marktbeobachter derzeit bei Wirecard aus:
Zum einen der Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats, zum andern
Übernahmemeldungen in der Branche.
Im MDax sackten Commerzbank um 3,9 Prozent ab und
Aareal Bank um 4,6 Prozent. Bei Letzterer belastete
eine Abstufung durch das Analysehaus Pareto. Deutsche Bank büßten
2,4 Prozent ein. Bankaktien hatten in den vergangenen Wochen teils
kräftig zugelegt, begünstigt auch von steigenden Kapitalmarktzinsen.
Diese gaben am Mittwoch aber wieder nach.
Mit einer Rally von fast zehn Prozent setzten sich die Aktien von
Vossloh an die SDax-Spitze . Der
Spezialist für Eisenbahntechnik gilt als Profiteur der
Investitionspläne des Bundes in die Bahn-Infrastruktur. Eine
Verkaufsempfehlung der Metzler Bank drückte Fraport-Aktien um 1,4
Prozent nach unten.
Der EuroStoxx 50 gab am Mittwoch um 0,16 Prozent auf
3768,96 Punkte nach. Ähnlichem moderat ging es für den französische
Cac 40 nach unten. Der britische FTSE 100
schloss dagegen befestigt. Der New Yorker Dow Jones
Industrial notierte zum Börsenschluss in Europa 0,6
Prozent höher.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen legten zu. Die Umlaufrendite sank
im Gegenzug von minus 0,22 Prozent am Dienstag auf minus 0,25
Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent
auf 143,84 Punkte. Der Bund Future legte am Abend um 0,25 Prozent
auf 171,46 Zähler zu.
Der Euro machte anfängliche leichte Verluste wett und
kostete am Abend 1,1155 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1142 Dollar festgesetzt./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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AXC0293 2020-01-15/18:08
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