Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger
auch zum Wochenschluss ihren Optimismus beibehalten. So war der Dax
im Handelsverlauf am Freitag auf ein Jahreshoch von
11 504 Punkte gestiegen. Ins Wochenende ging der Leitindex mit einem
Aufschlag von 0,30 Prozent auf 11 457,70 Punkten.
Damit bewegt sich das Börsenbarometer wieder auf dem Niveau von
Anfang Dezember 2018. Die Wochenbilanz zeigt ein Plus von 1,4
Prozent. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen
ging es am Freitag um 0,25 Prozent auf 24 362,51 Punkte nach oben.
Die Anleger nahmen erleichtert zur Kenntnis, dass die Gespräche zur
Beilegung des US-Handelsstreits mit China in Washington fortgesetzt
wurden. Beide Seiten hatten sich ursprünglich ein Ultimatum bis zum
1. März gesetzt, um den Streit beizulegen. Sollte es keine Einigung
geben, würden die Zölle auf Einfuhren aus China in die USA sogar
noch weiter verschärft. Dass sich hierzulande die Stimmung in der
deutschen Wirtschaft im Februar noch stärker verschlechtert hatte
als erwartet, trübte die Laune der Anleger vor dem Wochenende nicht.
Die Volkswagen-Vorzüge ließen am Nachmittag nach den
Zahlen für 2018 eine eindeutige Richtung vermissen. Nachdem sie
zunächst mit in der Spitze 149,44 Euro positiv darauf reagiert
hatten, drehten sie danach ins Minus. Sie beendeten den Handel mit
plus 0,10 Prozent auf 146,72 Euro. Händler wie Analysten lobten die
Margenentwicklung. Bemängelt wurde indes der freie Barmittelfluss
des Autobauers.
An der Dax-Spitze stiegen die Aktien von Wirecard um
4,35 Prozent. Die jüngsten Kursschwankungen bei dem
Zahlungsdienstleister haben nach Einschätzung von dessen Chef keine
Auswirkungen auf das laufende Geschäft. "Es läuft weiterhin sehr
stark", sagte Vorstandsvorsitzender Markus Braun der "Frankfurter
Allgemeine Zeitung". Braun rechnet mit einer Kurserholung, sobald
die Vorwürfe rund um angeblich fehlerhafte Buchung von Umsätzen
aufgeklärt sind.
Ansonsten ging die Berichtssaison mit Unternehmen aus den hinteren
Reihen weiter. Für den UV-Technologieanbieter Dr. Hönle
war es im ersten Geschäftsquartal wegen mauer
Geschäfte in der Klebstoffsparte schlechter als im Vorjahr gelaufen.
Die Anteile verloren im SDax 4,58 Prozent.
Schlusslicht in dem Nebenwerte-Index waren die Papiere des
Immobilienunternehmens Adler Real Estate mit einem
Verlust von 8,18 Prozent. Börsianer verwiesen als Belastung auf eine
Aktienplatzierung.
Darüber hinaus empfahl Analyst Scott Bardo von der Privatbank
Berenberg die Papiere des Laborausrüsters Sartorius
zu verkaufen. Das hohe Kursniveau sei fundamental nicht mehr zu
rechtfertigen. Die Aktien büßten am MDax-Ende 2,81 Prozent ein.
Top-Wert in dem Index waren die Anteile des Baukonzerns Hochtief
mit plus 3,59 Prozent.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um
0,21 Prozent vor 3270,55 Punkte vor. Für den Pariser Cac 40
und den Londoner FTSE 100 ging es
ebenfalls hoch. Der New Yorker Dow Jones Industrial
gewann zum Handelsschluss in Europa 0,7 Prozent und stand damit über
der Marke von 26 000 Punkten.
Am deutschen Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 0,01
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf
142,37 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,28 Prozent
auf 166,61 Punkte.
Der Euro kostete zuletzt 1,1354 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf
1,1325 (Donnerstag: 1,1354) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte
damit 0,8830 (0,8808) Euro gekostet./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0235 2019-02-22/18:14
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