Die Marke von 11 000 Punkten bleibt für den
Dax eine hohe Hürde. Nach leichten Gewinnen zur
Wochenmitte gab der deutsche Leitindex am Donnerstag nun wieder
etwas nach.
Neue Hiobsbotschaften aus London zum Brexit oder ausbleibende
positive Signale von den Handelsgesprächen zwischen den USA und
China könnten die Abwärtsbewegung in den kommenden Tagen
verschärfen, befürchtet Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.
"Solange der Dax unter dieser psychologisch wichtigen Barriere
bleibt, ist er anfällig für jegliche Art von negativen Impulsen",
sagte er.
Mit minus 0,12 Prozent auf 10 918,62 Punkte erholte sich das
Börsenbarometer allerdings weitgehend von seinem Verlusten im
Tagesverlauf. Unterstützung kam von den US-Börsen, die ihr Minus zum
Handelsschluss in Europa ebenfalls verringerten oder sogar ins Plus
drehten. Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDax
ging es um 0,20 Prozent auf 22 735,42 Punkte nach
unten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,26
Prozent auf 3069,35 Punkte ein und auch in Paris und London wurden
moderate Verluste verbucht.
Die Aktien der Deutschen Bank standen nach weiteren
Zahlen aus der US-Bankenbranche erneut im Fokus der Investoren. Doch
nach den teils kräftigen Gewinnen der vorangegangenen Tage ging es
nach den Enttäuschungen bei Morgan Stanley nun wieder
bergab. Sie büßten als Dax-Schlusslicht 4,1 Prozent ein. Bereits am
Vormittag waren sie nach den Aussagen der französischen Societe
Generale über ein schwaches Kapitalmarktgeschäft im
letzten Quartal 2018 unter Druck geraten.
Mit minus 1,2 Prozent war der gesamte europäische Bankensektor
der schwächste Sektor in Europa. Im MDax verloren die
Commerzbank -Anteile 3,4 Prozent.
Beiersdorf rutschten nach Umsatzzahlen um
marktkonforme 0,3 Prozent ab. Der Nivea- und Tesa-Hersteller war
2018 dank guter Geschäfte in allen Bereichen gewachsen - und das
trotz des starken Euro.
Im MDax setzten sich die Metro-Anteile mit Gewinnen
von 6,6 Prozent an die Index-Spitze. Die im Weihnachtsquartal
erwirtschafteten Umsätze des Handelskonzerns kamen bei Analysten und
Händlern gut an. Gelobt wurde vor allem die Entwicklung in Russland
und Asien.
Die Symrise-Papiere stiegen nach der Vorstellung
eines Strategieplans bis 2025 um 1,4 Prozent. In diesem Zeitraum
will der Aromen- und Duftstoffhersteller seine Erlöse in etwa
verdoppeln.
Verkaufsempfehlungen von Merrill Lynch für ProSiebenSat.1
und RTL ließen indes die Papiere der
beiden Medienkonzerne um jeweils 5,1 Prozent absacken. Die US-Bank
sieht einen sich beschleunigenden Trend hin zu
Online-Video-Angeboten. Dieser belaste das Werbegeschäft der
klassischen TV-Anbieter, hieß es.
Ein überraschend vorsichtiger Ausblick des Apple
-Zulieferers Taiwan Semiconductor (TSMC) zog die
Papiere aus der europäischen Halbleiterbranche in Mitleidenschaft:
Hierzulande sanken Infineon um 2,2 Prozent, Siltronic
um 5,7 Prozent und Aixtron um 4,3
Prozent.
Südzucker gewannen als Top-Wert im SDax
5,1 Prozent, nachdem die Privatbank Berenberg ihre
Verkaufsempfehlung gestrichen hatte. Die aufgrund der langen
Dürreperiode 2018 geringere Ernte dürfte sich positiv auf die
Zuckerpreise auswirken, erwartet Analyst James Targett.
Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,07 Prozent am
Vortag auf 0,08 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um
0,06 Prozent auf 142,34 Punkte. Der Bund-Future sank
um 0,22 Prozent auf 164,33 Punkte. Der Euro wurde am
frühen Abend mit 1,1385 US-Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1396 (Mittwoch:
1,1389) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8775 (0,8780)
Euro./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0250 2019-01-17/18:15
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