FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat eine weitere Woche
mit einem positiven Ergebnis beendet. Am Freitag ging der deutsche
Leitindex 1,16 Prozent höher bei 14 431,86 Punkten über die
Ziellinie. Auf Wochensicht hat er mit knapp 1,5 Prozent das siebte
Wochenplus in Folge eingefahren. Allerdings fiel es dieses mal
kleiner aus als in den vergangenen vier Wochen. Dies zeigt, dass die
Luft auf dem höchsten Niveau seit Anfang Juni allmählich etwas
dünner wird. Mehr als ein Fünftel hat das Kursbarometer seit Ende
September gewonnen.
Nach drei schwachen Handelstagen legte der MDax am
Freitag um 0,93 Prozent auf 25 746,02 Punkte zu. Anders als der Dax
konnte der Index der mittelgroßen Werte damit kein positives
Wochenfazit ziehen. Auf europäischer Bühne gab es am Freitag auch
klare Gewinne: Der EuroStoxx legte um 1,2 Prozent zu.
In New York bewegte sich der Dow Jones Industrial
zuletzt mit einem halben Prozent im positiven Bereich.
Einige Börsianer halten den Markt zwar für überhitzt. Jürgen Molnar
von Robomarkets betonte aber, dass der Dax "in diesen Tagen nicht
kleinzukriegen" sei. Eine echte Korrektur lasse weiter auf sich
warten, nur am Mittwoch hatte es einen klaren Dämpfer gegeben. Für
Michael Hewson vom Broker CMC Markets wirkt das derzeitige Geschehen
wie eine Konsolidierungsphase.
"Nachdem verschiedene Vertreter der US-Notenbank Fed in dieser Woche
einen vorsichtigen Ton in Bezug auf mögliche Lockerungen der
Zinszügel eingeschlagen hatten, wurde die Hoffnung gedämpft, dass
die Fed in Zukunft weniger stark auf das berüchtigte Zinsgaspedal
treten könnte", fand Marktbeobachter Timo Emden ein Argument für die
nachlassende Dynamik.
Auf Unternehmensseite standen im Zuge der auslaufenden
Berichtssaison zu Wochenschluss keine Quartalsberichte mehr im
Mittelpunkt. Die Anleger konzentrierten sich vorrangig auf
Analystenstudien.
Im Dax wurden die SAP -Anleger mit einem Abschlag von
2,3 Prozent kalt erwischt. Hier belastete ein gleich um zwei Stufen
gesenktes Votum der Experten des Analysehauses Jefferies. Analyst
Charles Brennan sieht durch die strikte Kostenkontrolle, mit der das
Management des Softwarekonzerns auf die schwächere Konjunktur
reagiere, die Mittelfristziele gefährdet. Auch gehörten die
SAP-Aktien zu den teuersten im Sektor.
Gestärkt mit 2,6 Prozent Kurszuwachs zeigten sich dagegen die
Anteile des Energiekonzerns Eon nach einer
Kaufempfehlung von Societe Generale. Versorger waren am Freitag
allgemein weiter gefragt, nachdem am Vortag endlich Klarheit
geschaffen wurde bezüglich einer britischen Übergewinnsteuer. RWE
kletterten um 1,5 Prozent auf das höchste Niveau seit
zwei Monaten.
Bei MTU sorgte der tags zuvor begeistert aufgenommene
Geschäftsausblick weiter für Auftrieb. Nun erhöhten gleich mehrere
Analystenhäuser ihre Kursziele. Die Aktien des Triebwerkbauers
kletterten auf das höchste Niveau seit drei Monaten, indem sie um
3,2 Prozent zulegten.
Im MDax gehörten Knorr-Bremse mit 2,7 Prozent zu den
größten Gewinnern, nachdem die Experten von Oddo BHF eine
Kaufempfehlung abgegeben hatten. Ganz anders war das Bild bei Fuchs
Petrolub : Auf das höchste Niveau seit Anfang März
folgte hier zu Wochenschluss ein Rücksetzer um vier Prozent.
Ein Nachzügler der Berichtssaison war der im SDax
gelistete Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto mit
einem Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten. Nach anfänglichen
Verlusten legten die Aktien zu Handelsschluss um 2,2 Prozent zu. Den
Umsatz konnte das Unternehmen steigern.
Für den Euro wurden zuletzt knapp 1,0343 Dollar
bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
auf 1,0366 (Donnerstag: 1,0319) Dollar festgesetzt. Der Dollar
kostete damit 0,9647 Euro.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen fielen. Der Rentenindex Rex
sank um 0,82 Prozent auf 127,22 Punkte. Die
Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 1,97 Prozent am Vortag auf 2,06
Prozent. Der Bund-Future legte um 0,05 Prozent auf
140,20 Zähler zu./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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AXC0269 2022-11-18/18:08
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