FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat zum Auftakt der
neuen Woche seinen Rekordkurs gehalten. Anleger ließen sich von den
Sorgen um steigende Corona-Infektionszahlen und drohende Lockdowns
nicht einschüchtern. Dabei übertraf der deutsche Leitindex am Montag
seine Bestmarke vom Freitag bei gut 16 150 Punkten noch um einige
Zähler.
Zum Schlussgong stand der Dax nur knapp unter dem frischen Rekord
bei 16 148,64 Punkten, dies war ein Plus von 0,34 Prozent. Der MDax
der mittelgroßen Börsentitel ging mit einem Zuwachs
von 0,68 Prozent auf 36 111,30 Zähler aus dem Handel.
Allerdings griffen die Investoren vermehrt bei den bisherigen
Favoriten des Börsenjahres 2021 zu, "um nicht auf dem falschen Fuß
erwischt zu werden", wie Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect
feststellte. Denn die vierte Welle in der Corona-Pandemie könnte
noch zum Stolperstein für die Jahresendrallye werden, befürchten
Börsianer. Laut den Experten der NordLB dürften bald gegensteuernde
Maßnahmen notwendig sein, "die auch wirtschaftliche Bremswirkung
entfalten können". Sie befürchten daher kurzfristig schlimmstenfalls
eine Kurskorrektur.
Tagessieger im Dax waren die Papiere des Online-Modehändlers Zalando
mit 4,3 Prozent Kurszuwachs. Sie profitierten von der
Furcht vor neuen Einschränkungen angesichts rasant steigender
Corona-Zahlen. Bleiben Geschäfte geschlossen, kaufen Verbraucher
verstärkt im Internet. Noch deutlicher mit fast 15 Prozent Plus ging
es für die im Nebenwerteindex SDax notierten Titel
des Online-Möbelhändler Home24 aufwärts, Anteile am
Rivalen Westwing legten um 2,8 Prozent zu.
Airbus-Aktien schlossen 1,7 Prozent fester nach einem
Großauftrag auf der Dubai Airshow. Die Papiere von RWE
gewannen nach der Vorstellung neuer Ergebnisziele
knapp dreieinhalb Prozent und gehörten damit zur Spitzengruppe im
Dax. Der Konzern will Milliarden in sein Kerngeschäft der
Alternativen Energien stecken und damit seine Gewinne steigern. Laut
RBC-Experte John Musk liegt das Konzernziel für das bereinigte
Betriebsergebnis für 2030 um mehr als zehn Prozent über den
Markterwartungen.
Im MDax gewannen Lufthansa 1,3 Prozent, nachdem UBS
ihre Verkaufsempfehlung gestrichen und sich zuversichtlich zu den
weiteren Aussichten geäußert hatte.
Hella legten um 3,3 Prozent zu. Treiber war eine
Stimmrechtsmeldung, wonach der aktivistische Investor Paul Singer
zum Stichtag 8. November 6,57 Prozent am Autozulieferer hielt. Damit
will dieser an der geplanten Übernahme des Konzerns durch den
französischen Konkurrenten Faurecia mitverdienen. Der
US-Milliardär ist dafür bekannt, dass er sich bei vor einer
Übernahme stehenden Konzernen einen Minderheitsanteil sichert, um
bei einem sogenannten Zwangsabfindungsverfahren (Squeeze-out) einen
höheren Preis zu erzielen.
In den hinteren Börsenreihen standen nach einer pessimistischeren
Unternehmensprognose mit einem Kursabsturz von fast einem Fünftel
die Papiere des IT-Sicherheitsdienstleisters Secunet
im Fokus. Ein Händler sprach von einem katastrophalen Ausblick.
Der Zulieferer SAF-Holland vermeldete dagegen einen
Umsatz- und Gewinnsprung, die Aktien schlossen mehr als sechs
Prozent höher. Die Papiere des IT-Dienstleisters Nagarro
erreichten ein Rekordhoch, eine frische
Kaufempfehlung von Warburg Research mit einem deutlich angehobenen
Kursziel kam ihnen dabei zugute - zu Handelsende betrug das Kursplus
10,2 Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am Montag
um Prozent auf 0,36 Prozent auf 4386,19 Punkte zu und bewegte sich
damit weiter auf dem höchsten Niveau seit Januar 2008. Auch die
Börse in Paris verzeichnete Gewinne, während der Londoner Markt
nahezu unverändert aus dem Handel ging.. In den Vereinigten Staaten
trat der Dow Jones Industrial zum europäischen
Börsenschluss auf der Stelle, während die Nasdaq-Börsen
zurückfielen.
Der Euro sank auf den tiefsten Stand seit Mitte 2020.
Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1412 US-Dollar.
Niedriger hatte der Euro zuletzt im Juli vergangenen Jahres notiert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Montagnachmittag auf 1,1444 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,35 Prozent am
Freitag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,25 Prozent auf 144,95 Punkte. Der Bund-Future
verlor 0,25 Prozent auf 170,58 Punkte./tav/he
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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