FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Montag mit
Verlusten in den unter Börsianern als schwierig geltenden Monat Mai
gestartet. Nach einer recht stabilen letzten Aprilwoche sank der
deutsche Leitindex um 1,13 Prozent auf 13 939,07 Punkte. Der MDax
der mittelgroßen Börsenwerte gab um 1,90 Prozent auf
29 521,41 Zähler nach. Europaweit sah es ähnlich aus. Allerdings
fehlten Impulse aus Großbritannien, da dort feiertagsbedingt nicht
gehandelt wurde.
In der vergangenen Woche war der Dax zeitweise in Richtung 13 500
Punkte gefallen, bevor ihm mit einem Anstieg auf deutlich über 14
000 Punkte eine Erholung gelang. Dennoch blieb für den Monat April
ein Verlust von gut zwei Prozent.
Laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets fehlen
weiterhin die Gründe für Investoren, ihre Engagements in Aktien
auszuweiten. Die Sorgen um das chinesische Wachstum, insbesondere
angesichts der Null-Toleranz-Politik Pekings gegenüber Covid-19, der
Krieg in der Ukraine und die restriktive Haltung der US-Notenbank
forderten Tribut. "Sollte dann die Fed zur Überraschung vieler
zumindest verbal wieder das Tempo aus ihrer geplanten Zinswende
nehmen, könnten die Aktienmärkte eventuell zu einer nachhaltigeren
Erholung ansetzen", sagte er.
Die Musik am deutschen Markt spielte am Montag vor allem bei den
Nebenwerten: Einen Schock erlebten Anleger von Adler Group
angesichts eines zeitweiligen Kursabsturzes um fast
50 Prozent auf ein Rekordtief von 3,88 Euro. Mit einem Abschlag von
knapp 30 Prozent gingen die Papiere letztlich aus dem Tag. Die
Wirtschaftsprüfgesellschaft KPMG verweigerte dem Immobilienkonzern
das Testat für die Geschäftszahlen 2021. Dennoch legte das SDax
-Unternehmen am Samstag seine Zahlen vor und meldete
wegen Abschreibungen einen Verlust von gut einer Milliarde Euro, was
am Markt angesichts des Versagungsvermerks von KPMG allerdings als
zweitrangig angesehen wurde.
Die Papiere des Autozulieferers Stabilus verloren
nach vorgelegten Quartalszahlen 0,1 Prozent. Das Zahlenwerk zum
zweiten Geschäftsquartal sei solide, aber der Gegenwind nehme zu,
hieß es seitens der Privatbank Quirin, die ihr Kaufvotum strich. Die
Investmentbank Stifel indes erwartet nach den Zahlen, dass Stabilus
im Branchenumfeld mit einem fortgesetzt starken Umsatzwachstum und
einer relativ belastbaren Profitabilität positiv auffallen dürfte.
Für die Anteile des Branchenkollegen Leoni ging es
nach Quartalszahlen außerhalb der Dax-Familie um 3,2 Prozent
abwärts. Die Papiere von Vitesco setzten hingegen mit
plus 2,6 Prozent ihren guten Lauf fort. Hilfreich war die Meldung
eines allerdings bereits erwarteten Großauftrags von Hyundai Motor
mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro.
Einem trüben Ausblick des dänischen Windkraftanlagen-Herstellers
Vestas konnten sich die Aktien von Nordex
und Encavis nicht entziehen und büßten
5,4 beziehungsweise 5,9 Prozent ein. Encavis legte selbst Zahlen vor
und erntete positive Kommentare am Markt.
Im Dax gaben Mercedes-Benz , Vonovia ,
BASF und Continental um bis zu 7,3
Prozent nach, was aber vor allem aus Dividendenabschlägen
resultierte.
Der Blick auf Europas Börsen zeigte für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ein Minus von 1,85 Prozent auf 3732,44
Punkte, und auch der Cac 40 in Paris gab nach. In den
USA tendierten die Börsen am frühen Abend leicht schwächer. Der Dow
Jones Industrial gab um 0,3 Prozent nach. In London
wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt.
Der Euro kostete am Abend 1,0523 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0524 (Freitag
1,0540) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9502 (0,9487) Euro.
Am Rentenmarkt stieg der Rentenindex Rex um 0,08
Prozent auf 135,97 Punkte. Die Umlaufrendite legte von 0,79 Prozent
am Freitag auf 0,80 Prozent zu. Der Bund-Future fiel
um 0,23 Prozent auf 153,35 Punkte./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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