Mit dem Sprung über 11 400 Punkte hat der Dax am Mittwoch ein Jahreshoch erreicht. Er stieg in der Spitze bis auf 11 437 Zähler und beendete den Handel mit plus 0,82 Prozent auf 11 401,97 Punkten. Dabei hielten auch gute Nachrichten vom Fresenius-Konzern und dessen Tochter Fresenius Medical Care (FMC) die Anleger bei Laune. An den beiden Handelstagen davor war der deutsche Leitindex kaum von der Stelle gekommen.

Den MDax der mittelgroßen Unternehmen hingegen bremsten zur Wochenmitte negativ aufgenommene Geschäftszahlen etwas aus. Er legte nur um 0,10 Prozent auf 24 401,04 Punkte zu.

Marktteilnehmer warten nun auf das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Abend nach Börsenschluss mitteleuropäischer Zeit veröffentlicht wird. Die Erwartungen am Markt gingen wieder in Richtung geldpolitischer Lockerungstendenzen, was die Aktienmärkte stützen dürfte, sagte Analyst James Hughes vom Broker AxiTrader. Ende Januar hatte die Fed Fachleute und Märkte auf dem falschen Fuß erwischt, indem sie zumindest eine Zinspause, vielleicht sogar das Ende ihres Straffungskurses in Aussicht stellte. Zudem ließ sie die Möglichkeit durchblicken, den Abbau ihrer durch Krisenmaßnahmen aufgeblähten Bilanz zu bremsen oder gar zu beenden.

Der Medizinkonzern Fresenius hatte trotz Schwierigkeiten im Krankenhausgeschäft und bei seiner Dialysetochter FMC im vergangenen Jahr Umsatz und Konzernergebnis etwas stärker als gedacht gesteigert. FMC will zudem nach dem schwierigen Jahr die Investoren mit Aktienrückkäufen bei der Stange halten. Die Papiere von Fresenius gewannen als bester Dax-Wert 4,97 Prozent, gleich dahinter folgten FMC mit plus 4,53 Prozent. Beide Aktien waren im Schlussquartal 2018 abgestürzt, befinden sich aber nun schon seit Wochen wieder im Aufwind. Schwächster Wert im Dax waren am Mittwoch die Anteile des Zahlungsabwicklers Wirecard mit minus 4,99 Prozent.

Brummende Geschäfte mit neuen Antrieben und Wartung hatten dem Münchner Triebwerksbauer MTU 2018 trotz Verzögerungen beim Airbus A320neo ein Rekordjahr verschafft. Allerdings habe der freie Mittelzufluss enttäuscht, schrieb Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan . Die Aktien verloren als zweitschwächster MDax-Wert 2,5 Prozent. Schlusslicht waren mit minus 4,05 Prozent die Sartorius-Vorzüge nach ihrem zuletzt starken Lauf. Warburg Research und die UBS hatten die Anteile des Labor- und Pharma-Ausrüsters abgestuft.

Im Nebenwerte-Index SDax waren die Papiere von Dialog Semiconductor mit minus 4 Prozent sehr schwach. Ein Händler verwies auf einen skeptischen Kommentar des Bankhauses Lampe mit Blick auf das erste Quartal des Apple-Zulieferers . Dagegen ließen die Aktien des Technologiekonzerns Isra Vision mit plus 10 Prozent ihr Hoch aus dem Januar hinter sich und sendeten damit ein positives charttechnisches Signal.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,62 Prozent auf 3259,49 Punkte. Der Pariser Cac 40 und der Londoner FTSE 100 verbuchten Aufschläge von jeweils 0,69 Prozent. Der New Yorker Dow Jones Industrial notierte zum Handelsschluss in Europa leicht im Plus.

Am deutschen Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,01 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 142,53 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,05 Prozent auf 166,53 Punkte vor.

Der Euro kostete zuletzt 1,1369 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1342 (Dienstag: 1,1294) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8817 (0,8854) Euro gekostet./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0288 2019-02-20/18:15

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