FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwoch
letztlich denkbar knapp über der Marke von 19.000 Punkten behauptet.
Zum Handelsende dämmte der deutsche Leitindex mit 19.003,11 Punkten
sein Tagesminus auf 0,16 Prozent ein, knüpfte damit aber an den
schwachen Vortag an. Für den MDax der mittelgroßen
Unternehmen ging es letztlich um 0,80 Prozent auf 26.239,67 Punkte
bergab.
"Nach der Wahl Trumps zum Präsidenten der USA favorisieren die
weltweiten Investoren ganz klar amerikanische Unternehmen und
schichten ihr Kapital von anderen Börsenplätzen weiter in Richtung
New York um", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom
Handelshaus CMC Markets. Die weitere Entwicklung des US-Leitindex
Dow Jones Industrial nach der derzeitigen
Konsolidierungsphase werde auch zeigen, "ob der (Dax-)Ausflug unter
die 19.000 (Punkte) kurzfristiger Natur war und nur eine Art
Bereinigung stattgefunden hat".
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss zur
Wochenmitte knapp im Minus. In Zürich und London gab es ebenfalls
wenig Veränderung. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial
gewann zum europäischen Handelsende 0,4 Prozent,
während der technologielastige Nasdaq 100 ein wenig
nachgab.
Im Dax standen die rekordhohen Aktien von Überflieger Siemens Energy
im Fokus. Mit einem Kursprung von 19 Prozent führten
sie die Gewinnerliste unangefochten an und steuern auf eine
Vervierfachung seit Jahresbeginn zu. Der Energietechnikkonzern
veröffentlichte Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr und hob
seine mittelfristigen Ziele an. Mit Blick darauf hielt Analyst Akash
Gupta von der Investmentbank JPMorgan die Papiere vor Börsenstart
trotz ihres Rekordlaufs noch nicht für allzu teuer.
Hinter Siemens Energy belegte RWE am Mittwoch mit
einem Plus von gut 6 Prozent den zweiten Platz. Die Papiere des
Energiekonzerns profitierten neben dem Optimismus für den
Jahresgewinn insbesondere von avisierten Aktienrückkäufen für 1,5
Milliarden Euro. Goldman-Sachs-Experte Alberto Gandolfi lobte eine
"neue Ära in der Mittelverwendung". Sie sei aktionärsfreundlich,
denn finanziert werde sie durch die Absenkung des
Investitionsbudgets.
Im Nebenwerte-Index SDax legte Spitzenreiter Auto1
mit einem Kursanstieg um mehr als 13 Prozent eine
Erholungsrally hin. Die Aktien blieben damit nur knapp unter ihrem
Jahreshoch. Der Online-Autohändler kommt beim Bemühen um bessere
Ergebnisse weiter voran. Analysten attestierten ihm ein weiteres
überraschend starkes Quartal. Lob fanden auch die durch die Bank
angehobenen Jahresziele, nachdem Auto1 schon zur Jahresmitte die
Gewinnprognose erhöht hatte.
Dagegen setzten die Aktien von Dax-Schlusslicht Porsche SE
mit minus 6,2 Prozent ihre Talfahrt fort und
erreichten den tiefsten Stand seit April 2020. Die Volkswagen
-Eigentümerholding erlitt mit ihren Kernbeteiligungen
in der schwachen Autobranche zwischen Januar und September einen
Gewinneinbruch um gut ein Drittel. Sie bestätigte aber die
Jahresziele für den Gewinn und die Nettoverschuldung, nachdem sie
die Ergebniserwartungen mit der größten Beteiligung Volkswagen
bereits zweimal in diesem Jahr eingedampft hatte. Porsche SE hält
zudem die Stimmrechtsmehrheit am Sportwagenbauer Porsche AG
.
MDax-Schlusslicht RTL musste nach Quartalszahlen und einer gesenkten
Umsatzprognose einen Kursrückgang von 14 Prozent sowie ein
Rekordtief verkraften. Der Medienkonzern litt unter dem anhaltend
mauen TV-Werbemarkt und fehlenden Umsätzen aus der Produktion mit
Inhalten. Laut Analystin Annick Maas von Bernstein Research dürften
die Marktschätzungen nun sinken. Im Sog von RTL sanken die Aktien
von Konkurrent ProSiebenSat.1 im SDax um 6,6 Prozent.
Der Euro setzte seine Talfahrt fort und kostete
zuletzt mit 1,0566 US-Dollar so wenig wie vor einem Jahr. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf
1,0629 Dollar festgesetzt.
Der Rentenindex Rex fiel um 0,43 Prozent auf 125,64
Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,25 auf 2,31
Prozent. Der Bund-Future sank um 0,08 Prozent auf
131,68 Zähler./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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