Dem Dax hat auch am Ende einer
verlustträchtigen Woche die Kraft gefehlt. Am Freitag bewegte sich
der deutsche Leitindex - gefangen zwischen der Gewinnwarnung des
Autobauers Daimler und erneuten Rekorden an der Wall
Street - kaum noch. Zum Handelsschluss stand das Börsenbarometer
0,07 Prozent tiefer bei 12 323,32 Punkten. Damit ergibt sich ein
Wochenminus von 1,95 Prozent. Der MDax , der die
Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, gewann am Freitag
0,22 Prozent auf 25 813,63 Punkte.
Im frühen Handel hatte Daimler mit schwachen Eckdaten für das zweite
Quartal und einem erneut gekappten Jahresausblick Schockwellen an
die Börse gesandt. Das operative Ergebnis im zweiten Quartal wird
wohl deutlich unter den Markterwartungen liegen. Das Unternehmen
hatte erst vor rund drei Wochen sein Ergebnisziel für 2019 gesenkt.
Daimler-Aktien waren zunächst um bis zu 4,5 Prozent abgesackt. Die
Papiere dämmten ihre Tagesverluste jedoch schnell ein,
zwischenzeitlich sogar vollständig. Am Ende kosteten sie knapp 0,7
Prozent weniger als am Vortag.
Im Sog der Daimler-Verluste waren zunächst auch andere Autowerte ins
Minus gerutscht, erholten sich aber rasch wieder und kletterten
sogar kräftig ins Plus. So gewannen die Papiere von BMW
und die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW)
zum Handelsschluss jeweils rund 1 Prozent. VW hatte
zudem bekannt gegeben, mit Ford künftig auch bei
Elektrofahrzeugen und Roboterautos zu kooperieren.
Die Anteilscheine des Autozulieferers Continental
zogen gar um gut 2 Prozent an. Marktbeobachter Andreas Lipkow von
der Comdirect Bank begründete die Stärke des Autosektors
mit Markthoffnungen, dass sich die Probleme auf
Daimler begrenzten und andere Autobauer wie VW besser abschneiden
könnten.
Die Aktien der Deutschen Bank stiegen um 2,5 Prozent
und profitierten damit von einer positiven Analystenstudie der
schweizerischen Großbank UBS. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing
hatte zudem in einem Interview klargestellt, dass beim geplanten
Konzernumbau auch in Deutschland in nennenswertem Umfang
Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.
Die Papiere von Siemens Healthineers fielen um mehr
als 1 Prozent und weiteten damit ihr Minus in zwei Tagen auf gut 7
Prozent aus. Zuvor hatte HSBC-Analyst Richard Latz seine
Kaufempfehlung für die Aktien des Medizintechnik-Unternehmens
gestrichen. Er rechnet damit, dass sich die schwache Entwicklung der
Diagnostik-Sparte aus dem zweiten Geschäftsquartal im dritten
fortgesetzt hat.
An der Spitze des Nebenwerteindex SDax stiegen die
Anteilsscheine von Steinhoff um knapp 12 Prozent. Der
angeschlagene Einzelhandelskonzern hatte Geschäftszahlen zum ersten
Halbjahr veröffentlicht.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich mit
plus 0,03 Prozent auf 3497,63 Punkte kaum vom Fleck. Der Pariser Cac
40 legte etwas zu, während der Londoner FTSE 100
minimal nachgab.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,33 Prozent auf
minus 0,27 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27
Prozent auf 144,37 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,08 Prozent auf 171,64 Punkte. Der Kurs des Euro gab
nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1253
(Donnerstag: 1,1285) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8887
(0,8961) Euro./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0218 2019-07-12/18:10
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