Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Freitag an der Seitenlinie geblieben. Nachdem am Donnerstag die Freude über den Ausgang der US-Kongresswahlen wieder verpuffte und es zudem seitens der US-Notenbank keine Signale gab, das gemäßigte Tempo der Zinserhöhungen weiter zu bremsen, blieben die Marktteilnehmer zurückhaltend. Immerhin hält die neue Woche zahlreiche neue Unsicherheitsfaktoren bereit, etwa mit Blick auf Italien, den Brexit und die zu Ende gehende Berichtssaison.

Der Dax beendete den Handel mit einem Aufschlag von 0,02 Prozent auf 11 529,16 Punkte fast unverändert. Auf Sicht der letzten fünf Handelstage bedeutet dies mit plus 0,09 Prozent eine Stabilisierung nach der Erholungsbewegung in der Woche zuvor. Der MDax gab am Freitag um 0,64 Prozent auf 24 178,74 Punkte nach.

Auf Unternehmensseite im Dax klang die von der Berichtssaison geprägte Woche mit Zahlen des Versicherungskonzerns Allianz und einer Gewinnwarnung von Thyssenkrupp aus.

Nachdem der Industriekonzern wegen Risiken aus einem Kartellverfahren seine Gewinnziele für sein Geschäftsjahr 2017/18 erneut senkte, brachen die Thyssenkrupp-Aktien um 9,1 Prozent ein und fielen auf den tiefsten Stand seit Juli 2016. Um 2,7 Prozent ging es dagegen für die Allianz-Papiere nach oben. Analysten sprachen von guten oder sogar "sehr starken" Gewinnen im dritten Quartal und lobten die verbesserte Kostenquote in Schaden/Unfall-Geschäft. Die Anteile der Lufthansa profiterten an der Dax-Spitze von starken Verkehrszahlen für den Monat Oktober und legten um 4,1 Prozent zu.

Volkswagen -Aktionäre mussten hingegen bereits vor der Veröffentlichung schwacher Absatzzahlen klare Kursverluste verkraften. Letztlich gingen die Vorzugsaktien mit minus 3,5 Prozent als zweitschwächster Wert nach Thyssenkrupp aus dem Tag. Die Auslieferung von Fahrzeugen der Kernmarke VW ging im Oktober weiter zurück. Grund dafür war in erster Linie das Geschäft in China.

Unter den Nebenwerten erfreuten die Geschäftszahlen der Immobilienkonzerne LEG im MDax und TLG im SDax . Die TLG-Aktien setzten mit einem Anstieg von 2,6 Prozent ihre Erholung fort. LEG gewannen 0,4 Prozent.

Europaweit ging es überwiegend abwärts an den Börsen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,25 Prozent auf 3229,49 Zähler und auch in Paris und London wurden Verluste verbucht. In den USA gab der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zur Stunde um 0,9 Prozent nach.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,29 Prozent am Vortag auf 0,27 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 140,78 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,40 Prozent auf 160,00 Zähler. Der Euro sank und kostete am frühen Abend 1,1333 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1346 (Donnerstag: 1,1424) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8814 (0,8754) Euro./ck/fba

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0240 2018-11-09/18:04

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