Dem Dax ist am Donnerstagmorgen schnell wieder die Puste ausgegangen. Nach einem Start mit moderaten Gewinnen drehte der deutsche Leitindex im frühen Handel wieder in die Verlustzone ab. Mit einem Minus von zuletzt 0,39 Prozent auf 13 171,20 Punkte knüpft das Börsenbarometer an die vergangenen zwei schwächeren Handelstage an.

Der Dax hatte noch zu Wochenbeginn nach der Teileinigung im Handelsstreit und dem Wahlsieg der Konservativen in Großbritannien seinen höchsten Stand seit knapp zwei Jahren erreicht, doch danach war seine Kraft verbraucht. Die Hoffnung, das bisherige Allzeithoch bei 13 596 Punkten noch in diesem Jahr zu erreichen, wird inzwischen von vielen Marktteilnehmern abgeschrieben. "Nach den positiven Nachrichten der vergangenen Woche fehlt es jetzt an Kurstreibern", erklärte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Es sei aber vollkommen normal, dass so kurz vor Weihnachten Ruhe auf dem Börsenparkett einkehre. "Mit dem großen Verfall steht morgen der letzte liquide Handelstag dieses Jahres an."

Auch der MDax der mittelgroßen Werte legte im frühen Handel wieder den Rückwärtsgang ein und gab zuletzt 0,18 Prozent auf 28 141,04 Punkte nach. Ähnlich blass sah es in Europa aus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,24 Prozent auf 3729,98 Zähler.

Auf Unternehmensseite kletterten Hornbach-Aktien nach endgültigen Zahlen für die ersten neun Monate um vergleichsweise moderate 0,77 Prozent. Allerdings haben die Papiere bereits deutlich an Schub gewonnen, seitdem der Baumarktkonzern vor rund zehn Tagen seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 angehoben hat. Inzwischen kostet ein Hornbach-Papier so viel wie seit rund eineinhalb Jahren nicht mehr.

Die Nachricht des Hamburger Biotech-Forschers Evotec von einer drei Millionen Euro schweren Meilensteinzahlung aus der Diabetes-Allianz mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi konnte die Aktien am Morgen nur mäßig beflügeln. Sie legten um knapp ein halbes Prozent zu.

Eine gestrichene Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank belastete die Papiere des Bekleidungsherstellers Hugo Boss . Nach ihrer jüngsten Erholung rutschten die Aktien mit mehr als drei Prozent Kursverlust erstmals seit Monatsbeginn wieder unter die 21-Tage-Linie ab. Hinsichtlich der Erholung und vor allem des US-Geschäfts werde sie vorsichtiger, schrieb Analystin Jaina Mistry.

Auch die Übernahme des Dortmunder Umschulungs- und Erwachsenenbildungs-Spezialisten Comcave durch den Personaldienstleister Amadeus Fire kam zunächst nicht sonderlich gut bei den Anlegern an. Der Kurs gab um mehr als vier Prozent nach. Nach dem zur Monatsmitte erreichten Hoch setzen die Papiere damit ihren jüngsten Abwärtstrend fort.

Dagegen nutzten Anleger den dramatischen Kursverfall der Jungheinrich -Aktien nun zu Zukäufen. Nach einem trüben Ausblick hatten die Anteilsscheine am Vortag um mehr als ein Viertel an Wert eingebüßt - am Donnerstag legten sie zuletzt um rund dreieinhalb Prozent zu./tav/fba

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0100 2019-12-19/10:11

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