FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat seine
Vortagesgewinne am Donnerstagvormittag nicht ganz gehalten. Der Dax
sank zuletzt um 0,30 Prozent auf 19.197,22 Punkte,
nachdem er zur Wochenmitte um rund 1 Prozent zugelegt hatte. Der
MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am
Donnerstag 0,64 Prozent auf 26.765,44 Zähler. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um rund 0,3
Prozent auf 4.967,42 Punkte.
Nachdem der Dax am Mittwoch von den festen US-Börsen Schwung
mitgenommen hatte, könnten die für 14.30 Uhr avisierten
US-Verbraucherpreise zum nächsten Kurstreiber werden. Laut der
Commerzbank liegt der Marktkonsens für die Gesamtinflation bei 2,3
Prozent im Jahresvergleich, was etwas niedriger wäre als die 2,5
Prozent aus dem August. Die Kerninflation erwarten die
Commerzbank-Experten mit 3,2 Prozent unverändert gegenüber dem
August-Niveau.
Die Höhe der Inflation wird einmal mehr wichtig für das künftige
Zinssenkungspotenzial der US-Notenbank Fed. Laut der Commerzbank
zeigte deren Sitzungsprotokoll am Vorabend, dass es bei der jüngsten
Entscheidung eine "heftige Debatte über den Umfang der Zinssenkung"
gab. Letztlich habe sich eine "erhebliche Mehrheit" für die Kürzung
um 0,5 Prozentpunkte ergeben.
Die Aktien der Deutschen Telekom erklommen den
höchsten Stand seit 23 Jahren und notierten zuletzt 1,1 Prozent im
Plus. Die Telekom will für das laufende Jahr eine höhere Dividende
an seine Aktionäre auszahlen als gedacht und kündigte für 2025
Rückkäufe eigener Aktien von bis zu zwei Milliarden Euro an. Ferner
vertrauen die Bonner auch in den kommenden Jahren auf ihre Tochter
T-Mobile US als Gewinn- und Wachstumstreiber
innerhalb des Konzerns. Am Donnerstag und Freitag will der Vorstand
seine Ziele für die kommenden Jahre vorstellen.
Die Anteilsscheine von BMW büßten 0,4 Prozent ein.
Der Autobauer verkaufte im dritten Quartal wegen eines
Absatzeinbruchs in China und Problemen mit Bremsen 13 Prozent
weniger Autos als vor einem Jahr. Mit einem Rückgang von fast 30
Prozent fiel das Minus in China besonders deutlich aus. Fortschritte
machte BMW dagegen beim Verkauf von E-Autos, deren Absatz um 10
Prozent stieg.
Die Titel von Gerresheimer setzten ihren jüngsten
Erholungskurs fort und verteuerten sich an der MDax-Spitze um 1,2
Prozent. Seit einer Gewinnwarnung des Pharma-Verpackungsherstellers
Ende September waren die Titel allerdings um bis zu 23 Prozent
abgestürzt. Die endgültigen Zahlen für das dritte Geschäftsquartal
entsprächen den bekannten Eckdaten, bemerkte JPMorgan-Analyst David
Adlington. Neu sei die Nachricht, dass inzwischen ein aktivistischer
Investor mit rund 5 Prozent bei dem Unternehmen eingestiegen ist.
Die gesunkenen Zuckerpreise sowie höhere Herstellungskosten
belasteten Südzucker im ersten Geschäftshalbjahr
erheblich. So wurde das operative Konzernergebnis in den ersten
sechs Monaten per Ende August mit 269 Millionen Euro mehr als
halbiert. Der Konzernumsatz stagnierte mit knapp 5,1 Milliarden Euro
auf Vorjahresniveau. Die Südzucker-Papiere fielen um 0,4 Prozent.
Die Anteilsscheine von Airbus verbuchten ein Plus von
0,3 Prozent. Der weltgrößte Flugzeugbauer lieferte im September 50
Verkehrsflieger aus, und damit drei mehr als im Vormonat. Damit
summiert sich die Zahl in den ersten neun Monaten auf 497 Jets,
womit Airbus über 200 Maschinen vor seinem kriselnden
US-Konkurrenten Boeing liegt. Für das Jahresziel von
770 Maschinen muss sich der europäische Luftfahrt- und
Rüstungskonzern jedoch weiter ranhalten.
Die vor zwei Tagen begonnene Erholungsrally bei Varta
setzte sich am Donnerstag mit einem Anstieg von 48 Prozent fort.
Damit hat sich der Kurs des Batterieherstellers binnen drei Tagen
mehr als verdreifacht. Varta und der Sportwagenbauer Porsche AG
haben einen Vertrag über ein Investment im Bereich
für großformatige Lithium-Ionen-Zellen geschlossen./edh/stk
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AXC0091 2024-10-10/09:49
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