Nach einer bisher verhaltenen Börsenwoche hat am Donnerstag die Hoffnung auf eine Einigung im US-chinesischen Zollstreit den Dax angetrieben. Der deutsche Leitindex notierte zuletzt 0,66 Prozent im Plus bei 12 325,59 Punkten.

Der MDax , in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, rückte zeitgleich um 0,45 Prozent auf 25 407,94 Punkte vor. Auch in Europa waren die Vorzeichen grün: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 0,31 Prozent auf 3453,73 Zähler.

Unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtete die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" am Donnerstag gemeinsam mit der US-Publikation "Politico", US-Präsident Donald Trump habe zugesagt, die angedrohte Ausweitung der Strafzölle auf alle Importe aus China erst einmal zu verschieben. Das sei Bedingung von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping für das geplante Treffen am Samstag in Osaka in Japan gewesen.

Details sollen demnach noch vor den Gesprächen von Xi Jinping und Trump am Rande des Gipfels der großen Wirtschaftsmächte (G20) bekannt gemacht werden. Das Ergebnis der Zusammenkunft der beiden Staatsoberhäupter dürfte die Richtung der nächsten größeren Bewegung an den Finanzmärkten vorgeben, erklärte Marktanalyst David Madden vom Broker CMC Markets UK.

Auf dem G20-Gipfel soll auch der Streit der USA mit dem Iran zur Sprache kommen, der an den Börsen zuletzt auch ein wenig auf der Stimmung lastete.

Auf Unternehmensseite schnellten Bayer -Aktien um rund sechseinhalb Prozent nach oben und waren damit unangefochtener Favorit im Dax. Der für seine aggressive Einmischung ins Management bekannte Hedgefonds-Investor Elliott, der zum Imperium des Milliardärs Paul Singer gehört, hatte zuvor seinen Einstieg beim Pharma- und Agrarchemiekonzern öffentlich gemacht und beflügelte damit die Kursfantasien der Börsianer. "Das Unternehmen bewegt sich", lobte ein Händler zudem das vom Aufsichtsrat beschlossene Maßnahmenpaket zum Umgang mit der Causa Glyphosat.

Chipwerte wie Infineon und Siltronic , die am Vortag von positiven Branchennachrichten des US-Halbleiterherstellers Micron profitiert hatten, bauten ihre Gewinne weiter aus.

Um dreieinhalb Prozent kletterten die Aktien des Autozulieferers Norma - hier erfreute ein Auftrag eines Batterieherstellers die Anleger. Aktien des Windkraftanlagenherstellers Nordex rückten - ebenfalls nach einem Auftrag - um gut ein Prozent vor.

Dagegen standen TLG Immobilien nach einer Kapitalerhöhung unter Druck. Sie rutschten mit mehr knapp zehn Prozent Minus an das SDax -Ende./tav/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0091 2019-06-27/10:17

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