Der Dax steuert am Freitag auf seinen achten Gewinntag in Folge zu. Das geldpolitische Feuerwerk der Europäischen Zentralbank am Vortag sowie die sich fortsetzende Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China stützten weiter.

Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex um 0,18 Prozent auf 12 432,72 Punkte zu. Seit seinem Augusttief bedeutet dies für den Dax ein Plus von mehr als zehn Prozent. Allein auf die ablaufende Woche bezogene steuert er auf einen Gewinn von knapp 2 Prozent zu. Für den MDax ging es am Freitagmorgen um 0,22 Prozent auf 26 239,18 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 kam zugleich mit plus 0,09 Prozent kaum vom Fleck.

Am Donnerstag hatte die EZB mit umfangreichen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen die hohen Erwartungen der Investoren erfüllt, was den Dax erstmals wieder seit Ende Juli über 12 400 Punkte trieb. Die Stimmung am Aktienmarkt sei "exzellent", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Doch gerade deshalb sei jetzt Vorsicht angebracht. "Gute Stimmung war in der Vergangenheit schon oft ein guter Kontraindikator. Alles Positive ist in den Kursen jetzt bereits eingepreist", was diese nun anfällig für Rückschläge mache.

Ungeachtet einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler legten die Anteile der Deutschen Bank als einer der Favoriten im Dax um 1,6 Prozent zu. Im MDax gewannen die Commerzbank-Aktien 3,2 Prozent. Beide profitierten wohl vor allem von den seitens der EZB angekündigten Anleihekäufen sowie vom Staffelzinsmodell. Wenn die Banken in Zukunft Freibeträge erhielten, sei der Nutzen wohl größer als der zusätzliche Schaden, der durch die Verschärfung des Strafzinses für Bankeinlagen entstehe, hieß es dazu von Börsianern am Vortag. Metzler-Analyst Jochen Schmitt indes verwies in seiner Studie zur Deutschen Bank darauf, wie schwer es für das sich umstrukturierende Geldhaus werden wird, im aktuellen Umfeld wieder die Erträge zu steigern.

Die Papiere des Pharma- und Spezialchemieunternehmens Merck rückten beflügelt von einer positiven Studie der Bank of Amerika um 1,3 Prozent vor. Die Aktien der Telefonica Deutschland , von Warburg Research nun zum Kauf empfohlen, gewannen im MDax 1,5 Prozent. Die positive Dynamik in der Geschäftsentwicklung des Telekomkonzerns lasse Unsicherheiten in den Hintergrund treten, hieß es zur Begründung.

Um 0,5 Prozent stiegen die Anteile des Flughafenbetreibers Fraport , der am Morgen Verkehrszahlen für den Monat August vorgelegt hatte./ck/jha/

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0065 2019-09-13/09:56

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