Ungeachtet der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus setzt der deutsche Aktienmarkt seinen Erholungskurs am Dienstag fort. Der Dax notierte im frühen Handel 1,05 Prozent höher bei 13 182,48 Punkten, nachdem er am Vortag um rund ein halbes Prozent zugelegt hatte. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex wegen der Virus-Ängste mehr als 4 Prozent an Wert eingebüßt. Für den MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten ging es am Dienstag um 0,77 Prozent auf 28 261,84 Zähler nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann rund 1,1 Prozent.

Das Coronavirus greife zwar weiter um sich, am Aktienmarkt steige die Risikobereitschaft aber bereits wieder etwas, hieß es aus dem Handel. Bei den Investoren überwiege derzeit die Hoffnung, dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung gegen die Epidemie wirksam sein werden und dass Peking die Wirtschaft verstärkt stütze, sagte Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader.

Dabei dürften das Virus und die damit verbundenen Wachstumssorgen die Anleger noch einige Zeit beschäftigen. Chinesische Experten rechnen erst in etwa zwei Wochen mit dem Höhepunkt der Infektionswelle. Bis Dienstag wurden mehr als 20 000 Erkrankungen bestätigt - 3225 neue Fälle im Vergleich zum Vortrag. Die Zahl der Todesopfer stieg demnach um 64 auf 425. Es ist der bisher stärkste Anstieg der Infektionen und Todesfälle innerhalb eines Tages. Weltweit sind rund 180 Fälle in etwa zwei Dutzend Ländern bestätigt.

Unter den Einzelwerten stehen erneut die Aktien von Bayer mit einem Kursanstieg von 1,8 Prozent im Anlegerfokus. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf das gewöhnlich gut informierte Analysehaus Susquehanna berichtet, wurde der vor rund einer Woche verschobene Prozess gegen die Bayer-Tochter Monsanto zum Unkrautvernichter Glyphosat womöglich abgesagt. Ein Händler wertete dies als positives Signal mit Blick auf die Vergleichsverhandlungen zwischen Bayer und den vielen tausend Glyphosat-Klägern in den USA.

Die Papiere von Amadeus Fire reagierten mit einem Kursaufschlag von 3,9 Prozent an der SDax-Spitze auf die Bekanntgabe der Jahreszahlen des Personaldienstleisters. Zudem erklommen sie mit 162,60 Euro ein weiteres Rekordhoch.

Dagegen sackten die Anteilsscheine von Ado Properties um mehr als 3 Prozent ab und bildeten damit das Schlusslicht im SDax. Zuvor hatte die Commerzbank die Aktien des Immobilienkonzerns von "Buy" auf "Reduce" abgestuft und das Kursziel von 50 auf 27 Euro fast halbiert. Analyst Tom Carstairs glaubt nicht, dass die geplanten Übernahmen der Konkurrenten Adler und Consus aus Sicht der Ado-Aktionäre eine angemessene Werthaltigkeit repräsentieren./edh/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

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