Am Ende eines starken Börsenjahres 2019 haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Da viele große Investoren ihre Bücher für 2019 bereits geschlossen haben, verlief der Handel bei niedrigen Umsätzen in ruhigen Bahnen. Der deutsche Leitindex Dax notierte am Vormittag 0,39 Prozent tiefer bei 13 285,22 Punkten.

Auch der MDax der mittelgroßen Werte, der noch vor dem Wochenende ein neues Hoch erreicht hatte, gab in ähnlichem Maß nach. Hier ging es zuletzt um 0,32 Prozent auf 28 446,59 Zähler nach unten. In Europa notierte der EuroStoxx 50 um 0,32 Prozent schwächer bei 3770,26 Zählern.

Der Handel endet in Frankfurt am heutigen Montag bereits um 14 Uhr. An Silvester und an Neujahr bleibt die Börse dann geschlossen, bevor am Donnerstag das neue Börsenjahr eingeläutet wird. Nach dem schwachen Börsenjahr 2018 kann sich das zu Ende gehende 2019 sehen lassen. Im Dax stehen aktuell rund 26 Prozent Kursplus zu Buche, der größte Gewinn seit Jahren.

Dabei waren es konjunkturpolitisch gesehen keine einfachen zwölf Monate. So sorgten etwa der anhaltende Zollstreit zwischen den USA und China und die Hängepartie beim Brexit für Unsicherheit. Die Börsen indes profitierten davon, dass die Notenbanken angesichts abschwächender Konjunktursignale ihre expansive Geldpolitik wieder forcierten.

Für besonders kräftigen Auftrieb an den Handelsplätzen sorgte zuletzt vor allem die Teileinigung im US-chinesischen Handelsstreit und der Sieg der Tories bei der Wahl in Großbritannien. Die Wall Street eilte im Dezember von Rekord zu Rekord, während der Dax zwar ein Jahreshoch bei von 13 425 Punkten erreichte, ein neues Rekordhoch aber bislang schuldig blieb. Der bisherige Rekord stammt aus dem Januar 2018 und liegt bei 13 596 Zählern.

Auf Unternehmensseite waren am Morgen kursbewegende Nachrichten rar. In der Nacht begann der dreitägige Streik der Flugbegleiter bei der Lufthansa -Tochter Germanwings. Damit steht ausgerechnet zum Jahresende erneut eines der Unternehmen im Fokus, das zu den größten Flops dieses Jahres im Dax zählt. Rote Zahlen bei der Tochter Eurowings, eingedampfte Gewinnziele und als Konsequenz ein rigider Umbau samt Sparprogramm haben der Aktie zugesetzt. Am Montag nun lag das Papier moderat im Minus.

Am Dax-Ende fanden sich indes mit rund einem Prozent Abschlag die Papiere von MTU Aero Engines wieder - hier dürften die Anleger nun Kasse machen, denn die Papiere des erst im Dezember in die oberste Börsenliga aufgestiegenen Triebwerksbauers haben seit Jahresbeginn mehr als 62 Prozent an Wert hinzugewonnen. Damit haben sie im Wettlauf um die Meisterschaft im Dax aktuell die Nase vorn, dicht gefolgt von den Adidas -Papieren. Auch der Kurs des Sportartikelherstellers gab am Montag etwas nach.

Bei Wirecard nutzten die Anleger hingegen am Morgen den inzwischen stark gesunkenen Kurs für Zukäufe. Das Papier verteuerte sich an der Dax-Spitze um mehr als ein Prozent. Aufs Jahr gesehen steuert die Aktie des Zahlungsabwicklers indes auf den letzten Platzt im Index zu. Immer wieder tauchten in der Presse kritische Berichte über Wirecard auf, die - trotz vielfacher Dementis seitens des Unternehmens - an der Börse ihren Tribut forderten und die Aktie unter Druck brachten.

Im MDax wird sich mit dem Batteriehersteller Varta ebenfalls ein Index-Neuling die Krone sichern: Einen satten Kursgewinn von mehr als 380 Prozent hat die Aktie den Investoren seit Jahresbeginn beschert. Am Morgen tat sich in der Varta-Aktie indes zuletzt nur noch wenig. Mit dem Telekommunikationsanbieter United Internet fand sich mit einem Kursabschlag von drei Prozent am MDax-Ende ein Wert wieder, der auch für das gesamte Jahr zu den schwächsten im Index gehört./tav/mis

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AXC0086 2019-12-30/10:07

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