FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich nach zwei Verlusttagen am Donnerstag etwas stabilisiert. Damit folgte er einer ähnlichen Entwicklung in New York und Asien.

Knapp eine Stunde nach dem Börsenstart notierte der deutsche Leitindex 0,30 Prozent höher bei 18.648,40 Punkten. Nach einem Rekordhoch am Dienstag im Handelsverlauf war der Index unter Druck geraten. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gewann zuletzt 0,12 Prozent auf 25.327,97 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es minimal bergauf.

Nach der Stabilisierung der New Yorker Börsen hatte sich auch die Lage an den wichtigsten asiatischen Handelsplätzen beruhigt. Am schwächsten präsentierte sich der japanische Nikkei 225 , der zu den größten Verlierern des jüngsten Kursrückschlags zählt.

Vor dem wichtigen monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag halten Anleger sich indes weiter zurück. Sie warten gespannt auf Signale für die US-Zinspolitik für den Rest des Jahres. Der Arbeitsmarkt sollte nicht zu schwach, aber auch nicht zu stark sein. Denn ein zu starker Arbeitsmarkt spräche eher für nur langsame Zinssenkungen, ein schwacher Jobreport würde Konjunktursorgen nähren.

Zur Wochenmitte hatte es durchwachsene Signale zur amerikanischen Beschäftigungslage gegeben: Die Zahl der offenen Stellen war im Juli auf den niedrigsten Stand seit Januar 2021 gefallen. Einen weiteren Vorgeschmack auf den Bericht am Freitag geben die an diesem Nachmittag anstehenden ADP-Daten aus der Privatwirtschaft sowie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Dazu kommen Stimmungsdaten aus dem viel beachteten Dienstleistungssektor. Am Dienstag hatten etwas enttäuschende Stimmungsdaten aus der US-Industrie die jüngsten Verluste an den Aktienmärkten ausgelöst.

Daimler Truck zählte am Donnerstagvormittag mit einem Kursplus von 0,8 Prozent zu den besten Dax-Werten, nachdem sie zuletzt deutlich vom Ende August erreichten Hoch zurückgefallen waren. Der Aufsichtsrat des Nutzfahrzeugherstellers bestellte Vorstandsmitglied Karin Radström zum 1. Oktober zur neuen Chefin. Händler hatten bereits eine positive Kursreaktion prognostiziert.

Außerdem bewegten Analystenaussagen. Die Aktien des Energiekonzerns RWE eroberten in einem positiven Branchenumfeld mit plus 2,2 Prozent die Dax-Spitze. Die Schweizer Großbank UBS wünscht sich zwar mehr Klarheit zur Verwendung überschüssigen Kapitals sowie zum Verkauf von Vermögenswerten und strich RWE deshalb von einer Favoritenliste. Analyst Mark Freshney sieht mit einem Kursziel von 49 Euro aber ein fast 50-prozentiges Aufwärtspotenzial. Er rät weiter zum Kauf und ist für die gesamte europäische Branche positiv gestimmt.

Für den Chemiekonzern Lanxess und seinen Branchenkollegen Wacker Chemie ging es dank Hochstufungen um 2,5 beziehungsweise 2,1 Prozent bergauf. Damit belegten die Titel die vorderen Plätze im MDax. Die US-Bank Morgan Stanley empfiehlt nun beide mit „Overweight“, womit sie das Votum für Lanxess um gleich zwei Stufen anhob. Analyst Thomas Wrigglesworth setzt bei Lanxess auf eine mögliche Portfolioverschlankung, die den Schuldenabbau vorantreiben würde. Bei Wacker begrüßt er den Abschied aus dem unprofitablen chinesischen Solarmarkt.

Die Titel des im Nebenwerte-Index SDax gelisteten Nutzfahrzeugzulieferers SAF-Holland verloren indes 0,6 Prozent. Die Privatbank Berenberg bekundete in einer Branchenstudie ihre Präferenz für Konkurrent Jost Werke ./gl/mis

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