FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Donnerstag mit vielen Quartalsberichten
fehlt dem Dax der Schwung. Sorgen über Teile der
US-Bankenbranche bremsten. Im frühen Handel gab der deutsche
Leitindex nach, verringerte aber sein Minus zuletzt auf nur noch
0,15 Prozent. Damit notierte er bei 15 772,51 Punkten. Der MDax
der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,17 Prozent auf
27 418,66 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
notierte prozentual kaum verändert.
In New York hatte der Dow Jones Industrial am
Vorabend nahe dem Tagestief geschlossen. Die Commerzbank hob daher
am Morgen die derzeitige Risikoscheu der Anleger hervor. Erneute
Bedenken über den regionalen Bankensektor in den USA belasteten die
Aktienkurse.
Selbst starke Quartalszahlen vom Technologiekonzern Microsoft
konnten dabei die Anleger insgesamt nicht mutiger
stimmen. Nur an der Nasdaq-Börse war hier etwas Rückenwind spürbar
gewesen. Dies könnte sich am Donnerstag nach guten Zahlen des
Social-Media-Konzerns Meta fortsetzen. Würden die
Zahlen der großen US-Technologiekonzerne nicht als Stabilisator für
den Gesamtmarkt wirken, könne man nun sicherlich vom Beginn einer
stärkeren Korrektur auch am deutschen Aktienmarkt sprechen, sagte
der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.
Quartalszahlen stehen am deutschen Markt am Donnerstag im Fokus. Im
Dax überzeugte der Versorger RWE die Anleger, das
Kursplus belief sich auf 2,7 Prozent. Deutsche-Bank-Aktien
pendelten um ihren Vortagesschluss. JPMorgan-Analyst
Kian Abouhossein nannte das Zahlenwerk des Instituts durchwachsen.
Für BASF ging es um vier Prozent abwärts. Der
Chemiekonzern habe nach bereits veröffentlichten Eckdaten nicht mehr
überrascht, schrieb die Baader Bank. Der schwache Barmittelzufluss
dürfte die Dividendendiskussion aber wieder anheizen.
Bei der Deutschen Börse überlagerte ein
Übernahmeangebot für den dänischen Datenanbieter Simcorp
den starken Jahresauftakt des Börsenbetreibers. Die
Aktien sackten um 6,3 Prozent ab.
Im MDax rückten die Lieferdienste Hellofresh
und Delivery Hero mit ihren Bilanzen
in den Blick, worauf die Kurse in unterschiedliche Richtungen
ausschlugen: bei Delivery Hero nach unten mit 5,4 Prozent, bei
Hellofresh nach oben mit 8,4 Prozent.
Für Aixtron ging es um 6,6 Prozent hinab. Der rasant
wachsende Bedarf an effizienteren Elektronikchips trieb die
Nachfrage zwar weiter an, das Fehlen von Exportlizenzen belastete
aber den Gewinn des Spezialmaschinenbauers zum Jahresstart.
Im SDax der kleineren Börsentitel freuten sich die
Aktionäre von Heidelberger Druck über Kursgewinne von
8,7 Prozent. Der Druckmaschinenhersteller legte im vergangenen
Geschäftsjahr 2022/23 noch stärker zu als zuletzt erwartet. Die
Bewertung der Aktien sei höchst attraktiv, hieß es von der Baader
Bank. Das Chartbild sei überzeugend, sagte ein Händler./ajx/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0152 2023-04-27/09:56
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