Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag ohne greifbare Fortschritte im Zollstreit schwach in die neue Woche gestartet. Am Ende der ersten Handelsstunde weitete der Dax sein Minus auf 0,80 Prozent auf 11 963,66 Punkte aus, nachdem er am Freitag noch relative Stärke zur zeitweise schwachen Wall Street gezeigt hatte. Er fiel damit zu Wochenbeginn wieder unter die Marke von 12 000 Punkten.

Der vorsichtige Optimismus, den die USA und China am Freitag nach der aktuellen Gesprächsrunde noch an die spät ins Plus gedrehte Wall Street trugen, konnte so in Europa die Kurse nicht mehr stützen. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Market hielt den Optimismus denn auch für fehl am Platz angesichts des zuletzt wieder härteren Tonfalls auf beiden Seiten. Das Fazit war schließlich auch: Echte Fortschritte suchen die Investoren weiter vergebens.

Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Montag sogar um 1,04 Prozent auf 25 224,13 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich mit 3339,64 Punkten 0,64 Prozent schwächer. Auch in New York deuten Taxen von Brokern darauf hin, dass der Leitindex Dow Jones Industrial am Montag eine Gegenreaktion auf seine späten Freitagsgewinne zeigen wird.

An der Frankfurter Börse waren die Augen weiter auf die Berichtssaison gerichtet, unter anderem mit Zahlen von Eon . Bei dem Energiekonzern wirkte sich zum Jahresauftakt das britische Kundengeschäft belastend auf den Gewinn aus, die Jahresprognose aber bekräftigte der Konzern. Die Aktien schwankten unentschlossen um ihr Vortagsniveau. Zuletzt standen sie mit 0,1 Prozent im Plus.

Merklich schwächer waren im Dax aber die Aktien aus dem Autosektor und von Thyssenkrupp . Letztere kamen nach dem fast 30-prozentigen Kurssprung vom Freitag um 7 Prozent zurück. Bei den Autobauern mangelte es angesichts der anhaltenden Hängepartie im Zollstreit am Interesse, die Aktien zu kaufen. Vor allem Daimler kam mit 3 Prozent unter Druck.

Unter den Nebenwerten gab es Zahlen von der Cewe , Hypoport sowie der Deutschen Pfandbriefbank zu verarbeiten. Hyport war hier im SDax mit einem Anstieg um 2 Prozent der Ausreißer, während Cewe im Index der Kleinwerte um 0,4 Prozent fielen. Bei der Pfandbriefbank ging es im MDax ebenfalls leicht um 0,3 Prozent bergab.

Außerdem bewegten aussagekräftige Analystenkommentare negativ die Kurse. Heidelberger Druck litten mit 4,6 Prozent darunter, dass HSBC-Analyst Richard Schramm die mittelfristigen Ziele außer Sichtweite empfindet - und die Aktie auf "Hold" abgestuft hat. MTU wurden außerdem mit 1,5 Prozent von einer Verkaufsempfehlung durch die Citigroup belastet.

Bechtle ist derweil für die Experten der Privatbank Metzler kein Kauf mehr. Analyst Holger Schmidt macht sich in seiner Studie sorgen um die sinkende Profitabilität des IT-Systemhauses, dessen Aktien um 3,2 Prozent absackten. Er kappte seine Gewinnprognosen und stufte die im MDax gelisteten Papiere auf "Hold" ab./tih/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0108 2019-05-13/10:13

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