Zum Wochenausklang hat der deutsche Leitindex Dax noch etwas weiter zulegt. Der deutsche Leitindex erreichte ein Jahreshoch bei gut 11 467 Punkten und legte zuletzt um 0,36 Prozent auf 11 464,03 Punkte zu.

Ob der jüngste Sprung des Dax über die zuvor zu hohe Hürde um 11 300 Punkte wirklich der lang ersehnte Befreiungsschlag ist, muss sich Experten zufolge noch zeigen. Der Ausbruch aus der Seitwärtsspanne der vergangenen Wochen sei durchaus ein Signal der Stärke, wenngleich das Risiko einer Bullenfalle derzeit besonders hoch sei, erklärten die Experte des Index-Radar. Damit meinen sie, dass es sich nur um kurzes positives Aufflackern in einem abwärtsgerichteten Bärenmarkt handeln könnte.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen rückte am Freitag um 0,29 Prozent auf 24 371,09 Punkte vor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand moderat im Plus.

Derweil wurden am Donnerstag die Gespräche zur Beilegung des US-Handelsstreits mit China in Washington fortgesetzt. Beide Seiten hatten sich ursprünglich ein Ultimatum bis zum 1. März gesetzt, um den Streit beizulegen. Sollte es keine Einigung geben, würden die Zölle auf Einfuhren aus China in die USA sogar noch weiter verschärft.

An der Dax-Spitze stiegen die Aktien von Wirecard um fast 4 Prozent. Die jüngsten Kursschwankungen bei dem Zahlungsdienstleister haben nach Einschätzung von dessen Chef keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft. "Es läuft weiterhin sehr stark“, sagte Vorstandsvorsitzender Markus Braun der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Braun rechnet mit einer Kurserholung, sobald die Vorwürfe rund um angeblich fehlerhafte Buchung von Umsätzen voll und abschließend aufgeklärt sind.

Ansonsten geht die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. So schloss der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum das Jahr 2018 mit einem kräftigen Ergebnisplus ab. Die Papiere legten moderat zu.

Für den UV-Technologieanbieter Dr. Hönle aber lief es im ersten Quartal im Geschäftsjahr 2018/2019 wegen mauen Geschäften in der Klebstoffsparte schlechter als im Vorjahr. Die Anteilsscheine verloren mehr als 4 Prozent.

Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax waren die Papiere des Immobilienunternehmens Adler Real Estate mit einem Verlust von fast 8 Prozent. Börsianer verwiesen als Belastung auf eine Aktienplatzierung.

Darüber hinaus empfahl der Experte Scott Bardo von der Privatbank Berenberg die Papiere des Laborausrüsters Sartorius zum Verkauf. Da die seines Erachtens bereits zuvor hoch bewerteten Aktien nach wie erwartet ausgefallenen Jahreszahlen um satte 30 Prozent gestiegen seien, sei das aktuelle Kursniveau fundamental nicht mehr zu rechtfertigen. Die Anteilsscheine büßten am MDax-Ende fast 3 Prozent ein./la/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0079 2019-02-22/09:59

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