Der Rücksetzer am deutschen Aktienmarkt hat sich am Mittwoch fortgesetzt. Vor dem G20-Gipfel am Wochenende scheinen sich die Anleger tatsächlich nicht mehr aus der Deckung zu wagen. Der Dax fiel am Morgen um 0,18 Prozent auf 12 206,03 Punkte. Nach einem Jahreshoch bei 12 438 Punkten hatte der deutsche Leitindex bereits die vergangenen drei Handelstage mit Verlusten beendet.

Auch im breiteren Markt ging es zur Wochenmitte bergab. Der MDax , in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, gab zuletzt um 0,64 Prozent auf 25 283,19 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,17 Prozent auf 3438,38 Zähler.

Die Notenbanken hatten in der vergangenen Woche mit der Aussicht auf eine lockere Geldpolitik noch für Euphorie an den Weltbörsen, doch der Schwung ist mittlerweile verpufft. Nun sorgen sich die Anleger wieder um die Konjunkturaussichten und die zahlreichen schwelenden politischen Konflikte, etwas zwischen den USA und dem Iran.

Auch würden die Anleger vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zum Handelskonflikt ihrer Länder im Rahmen des G20-Gipfels am Wochenende zunehmend nervös, sagte David Madden von CMC Markets.

In die defensive Stimmung passt auch ein leichter Dämpfer des US-Notenbankchefs. Jerome Powell bestätigte in einer Rede zwar seine grundsätzliche Offenheit für Zinssenkungen. Er betonte jedoch, dass man kurzfristig nicht überreagieren dürfe.

Auf Unternehmensseite schoben Übernahmefantasien die Thyssenkrupp -Aktien mit einem Aufschlag von zeitweise mehr als vier Prozent an die Dax-Spitze. Laut Anlegerbrief "Platow" bereitet der finnische Hersteller Kone eine Offerte für die Aufzugsparte des Essener Konzerns vor.

Gleich mehrere positive Analystenstudien gaben den Adidas -Aktien Rückenwind, darunter eine Kaufempfehlung der Berenberg-Bank. Analyst Graham Renwick hält die Gewinnerwartungen des Marktes für zu konservativ und den Kursabschlag auf den Wettbewerber Nike für überzogen. Mit einem Aufschlag von knapp drei Prozent nahmen die Adidas-Papiere am Morgen Kurs zurück in Richtung ihres kürzlich erreichten Rekordhochs bei knapp 275 Euro.

Dagegen gab Berenberg-Analyst William Fitzalan Howard in einer Ersteinschätzung der Aktien des Flughafenbetreibers Fraport eine Verkaufsempfehlung ab - was den Papieren ein Minus von rund zwei Prozent einbrockte.

Brenntag -Papiere weiteten ihre Vortagesverluste aus und sackten am MDax-Ende um mehr als viereinhalb Prozent ab./tav/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0112 2019-06-26/10:06

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