PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat am
Mittwoch anfängliche Gewinne komplett eingebüßt und ist erneut auf
der Stelle getreten. Die Anleger hatten zunächst erleichtert auf
Äußerungen des US-Notenbankchefs vom Vortag reagiert, wie
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets sagte:
"Zwar hat Jerome Powell keine Zinssenkungen zum Ende des Jahres in
Aussicht gestellt, ihnen aber eben auch keine klare Absage erteilt."
Zur Wochenmitte äußerten sich andere US-Notenbanker restriktiver,
sodass die wichtigsten europäischen Indizes im Handelsverlauf in den
Sog der schwachen Wall Street gerieten.
Der EuroStoxx ging prozentual unverändert bei 4209,15 Punkten aus
dem Handel. Für den französischen Cac 40 ging es um
0,18 Prozent auf 7119,83 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100
war zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch geklettert
und lag zum Handelsschluss 0,26 Prozent höher bei 7885,17 Punkte.
Ansonsten galt es eine ganze Reihe von Quartalszahlen zu
verarbeiten. Dabei schockte Adyen die Anleger: Die
Aktien des niederländischen Zahlungsdienstleisters sackten um mehr
als 16 Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im
EuroStoxx. Die Analysten von Goldman Sachs sprachen von einem
überraschend niedrigen operativen Gewinn. In den unter den
Erwartungen gebliebenen Margen spiegele sich die hohe Zahl von
Neueinstellungen wider. Die Dynamik bei der Personalgewinnung dürfte
sich nach Ansicht der Experten auch in diesem Jahr fortsetzen.
Gefragt waren indes die Öl- und Chemiewerte
. Dabei gelang Akzo Nobel ein Plus von
einem Prozent. Nach den Belastungen durch hohe Rohstoff-, Energie-
und Frachtkosten im vergangenen Jahr will der niederländische
Spezialchemiekonzern den operativen Gewinn 2023 steigern. Zwar
dürften die Belastungen durch steigende Kosten andauern, doch solle
dies durch Kostensenkungen abgefedert werden, sagte Konzernchef Greg
Poux-Guillaume.
Bei den Ölwerten, die von den stabilen Ölpreisen profitierten, waren
Totalenergies die Ausnahme von der Regel. Der Konzern
hatte zwar im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Im
Schlussquartal lasteten aber erneut milliardenschwere Abschreibungen
für den Rückzug aus einem russischen Gasunternehmen auf den
Ergebnissen - das Jahresviertel fiel damit etwas unter den
Analystenerwartungen aus. Die Anteilscheine sanken um zwei Prozent.
Licht und Schatten gab es im Bankenbereich . Gut kamen
die Zahlen und der Aktienrückkauf der niederländischen ABN Amro
an. Die Aktien schnellten in Amsterdam um mehr als
elf Prozent in die Höhe. Negativ war die Reaktion auf Societe
Generale . Der Ausstieg aus dem Geschäft in Russland
hatte die französische Großbank im vergangenen Jahr belastet. Die
Papiere rutschten als schwächster Wert im Cac 40 um fünf Prozent
ab./la/he
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 EU0009658160
AXC0323 2023-02-08/18:55
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