Der Erholungsversuch an Europas wichtigsten Börsen ist missglückt. Der EuroStoxx 50 schaffte es am Mittwoch zwar vorübergehend in positives Terrain, stand zum Handelsende aber mit 0,04 Prozent im Minus bei 3442,95 Punkten. Ähnlich erging es dem französischen Cac 40 verabschiedete sich 0,08 Prozent schwächer bei 7416,39 Punkten.

Analyst David Madden von CMC Markets UK begründete die weiterhin gedämpfte Marktstimmung damit, dass für die Anleger der Countdown vor dem G20-Gipfel begonnen habe. Zunächst habe US-Finanzminister Steve Mnuchin mit zuversichtlichen Aussagen zu einer möglichen Einigung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit die Anleger beruhigt. Doch in den vergangenen Wochen habe sich das Verhältnis beider Länder verschlechtert, erklärte der Experte. Zudem drohte US-Präsident Donald Trump China in einem TV-Interview mit weiteren Strafzöllen.

Im europäischen Branchenvergleich hatten vor allem die Besitzer von Bankenaktien Grund zur Freude: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann ein Prozent. Knapp dahinter notierten die Indizes der Automobil- und der Ölindustrie .

Die Aktien von Öl- und Gaskonzernen profitierten vom deutlichen Preisanstieg für den wichtigen Rohstoff. Verantwortlich für den Auftrieb waren Lagerdaten des amerikanischen Öl- und Gasverbands API. Nach Zahlen vom Dienstagabend sind die landesweiten Rohölvorräte in der vergangenen Woche so stark gesunken wie seit September 2016 nicht mehr. Dies kann ein Zeichen für eine höhere Nachfrage oder ein fallendes Angebot sein.

Größter Verlierer in der Übersicht war hingegen der Index der Immobilienunternehmen, der um 1,31 Prozent nachgab.

Im EuroStoxx zählten die Aktien von Schneider Electric mit plus 0,74 Prozent zu den besseren Werten. Der französische Industriekonzern hält an seinen Zielen bis 2021 fest. Das Unternehmen will bis dahin die bereinigte Gewinnmarge weiter verbessern.

Halbleiterwerte profitierten von guten Geschäftszahlen des US-Konkurrenten Micron Technology : Im EuroStoxx verteuerten sich ASML um fast ein Prozent, und im Cac 40 ging es für STMicroelectronics um fast zwei Prozent bergauf.

Derweil konnte der norwegische Konzern Yara die Anleger mit seinen Plänen letztlich ebenso wenig überzeugen wie mit der angehobenen Gewinnausschüttungsquote: Die Aktien sackten um gut drei Prozent ab. Yara will sich auf das klassische Düngergeschäft konzentrieren und prüft einen Börsengang der Sparte für industrielle Stickstoffprodukte. Außerdem ist eine Expansion in Katar im Gespräch./gl/stw

 ISIN  GB0001383545  FR0003500008  EU0009658145

AXC0312 2019-06-26/19:07

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