Die europäischen Börsen haben sich am Dienstag auf einen vorsichtigen Erholungskurs begeben. Die Sorgen um eine Rezession rückten vorerst wieder in den Hintergrund. Am Morgen hatte es der Nikkei 225 in Japan den Aktienmärkten hierzulande vorgemacht und war nach seiner jüngsten Talfahrt wieder um mehr als 2 Prozent gestiegen. In den USA eröffneten die Börsen am Nachmittag ebenfalls fest.

Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , stieg bis Handelsschluss um 0,58 Prozent auf 3319,53 Punkte. Tags war er noch unter 3300 Punkte auf ein den tiefsten Stand seit zwei Wochen gefallen.

An den wichtigsten Länderbörsen legte der französische Leitindex Cac 40 am Dienstag um 0,89 Prozent auf 5307,38 Punkte zu, während der britische FTSE 100 0,26 Prozent auf 7196,29 Zähler gewann. In Großbritannien stand weiter die Brexit-Frage im Mittelpunkt. Gegen den Willen der Regierung wird das Unterhaus an diesem Mittwoch über Alternativen zum Brexit-Abkommen beraten.

Angeführt wurde die Kurserholung von Werten aus der Lebensmittel- und Gesundheitsbranche . Deren Sektorindizes legten um 1,4 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent zu. Treiber im Gesundheitsbereich war vor allem die Übernahmefantasie bei der britischen Convatec . Angetrieben von Spekulationen über das Interesse eines Finanzinvestors rückten die Titel des Herstellers von Medizinprodukten in London um knapp 6 Prozent vor.

In Paris sorgten die Papiere von Airbus mit einem Anstieg um 2,0 Prozent für Gesprächsstoff. Der Flugzeugbauer könnte zum Profiteur der Krise des großen Konkurrenten Boeing werden, dessen 737-Max-Jets derzeit wegen sich Unglücksfällen am Boden bleiben. Angefeuert wurde diese Fantasie von einem Großauftrag für Airbus aus China, der am Rande eines Staatsbesuchs von Xi Jinping in Paris unterzeichnet wurde.

In London gab es abseits von Convatec unter den Einzelwerten Licht und Schatten. Während die Titel des Online-Supermarktes Ocado dank einer Kooperation in Australien mit einem Anstieg um 4,1 Prozent ein Lichtblick waren, sackten die Aktien des Baumaterialkonzerns Ferguson wegen eines enttäuschenden Ausblicks um 7,2 Prozent ab. Noch schwächer schlossen die Anteile des britisch-amerikanischen Kreuzfahrtunternehmens Carnival mit minus 8,5 Prozent, nachdem der Konzern sein Jahresergebnisziel gekappt hatte. Treibstoffkosten und Währungsschwankungen machen Carnival zu schaffen.

In Kopenhagen kam es für die Aktionäre von Bang & Olufsen noch dicker: Nach einer neuntägigen ungebrochenen Verlustserie der Aktien des Unterhaltungselektronikherstellers brachen sie am zehnten Tag nun zusätzlich um mehr als 26 Prozent ein. Damit kosten sie mittlerweile nur noch etwas mehr als ein Drittel dessen, was sie Anfang 2018 Wert gewesen waren. Eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr, einkassierte Mittelfristziele und ein gestopptes Aktienrückkaufprogramm waren an diesem Tag der Grund für den heftigen Kurssturz./ck/stw

 ISIN  GB0001383545  FR0003500008  EU0009658145

AXC0307 2019-03-26/19:24

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