PULLACH (dpa-AFX) - Der Autovermieter Sixt ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, hat seine Jahresprognose aber erneut gesenkt. Vor Steuern soll 2024 nun ein Gewinn von 340 bis 390 Millionen Euro bleiben, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Pullach mit. Bislang hatte der Sixt-Vorstand 350 bis 450 Millionen geplant. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfasste Analysten hatten 382,5 Millionen Euro auf dem Zettel. Im abgelaufenen zweiten Quartal blieben die Ergebnisse derweil hinter den Markterwartungen zurück. Die Aktie legte dennoch zu.

Mit einem Plus von zuletzt gut 1 Prozent entsprach der SDax-Wert dem freundlichen Gesamtmarkt. Für Anleger ergab sich damit eine Verschnaufpause von den Kursverlusten der vergangenen Monate. Im laufenden Jahr hat die Aktie bereits 40 Prozent verloren.

Sixt steigerte den Umsatz in den drei Monaten bis Ende Juni um 8,9 Prozent auf rund eine Milliarde Euro - laut Unternehmensangaben ein Rekordwert. Treiber war hierbei die Nachfrage in den USA, wo Sixt immer mehr Stationen eröffnet. Die weltweit auf 187.000 Fahrzeuge vergrößerte Flotte sei erheblich besser ausgelastet worden, sagte Finanzvorstand Franz Weinberger. Die zum Jahresanfang in einzelnen Regionen unter Druck geratenen Vermietpreise seien wieder gestiegen.

Vor Steuern blieb im zweiten Quartal ein Gewinn von 62,9 Millionen Euro. Damit wurde die selbst avisierte Zielspanne von 60 bis 90 Millionen Euro knapp geschafft, wenngleich es einen deutlichen Rückgang gab verglichen mit den im Vorjahreszeitraum erzielten knapp 132 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet.

Die in Zeiten der Fahrzeugknappheit erworbenen Fahrzeuge tauscht Sixt derzeit gegen Fahrzeuge aus, die nun deutlich günstiger verfügbar sind. Der Anteil der Autos, für die Sixt selbst das Wiederverkaufsrisiko trägt, wird weiter verkleinert. Gegenwind kommt aber von den gestiegenen Zinsen. Und die Restwertverluste "werden den noch nicht ausgetauschten Fahrzeugbestand auch im zweiten Halbjahr belasten", teilte Sixt mit.

"2024 ist ein Jahr des Übergangs", sagte Finanzchef Weinberger. Angesichts weiter gestiegener Reiselust und des positiven Auftakts des Sommergeschäfts rechnet der Vorstand im Gesamtjahr weiterhin mit einem deutlich steigenden Jahresumsatz.

Der Ausblick sei mit einem hohen Maß an Unsicherheit behaftet, hieß es in der Mitteilung von Sixt. Insbesondere gelte dies wegen der jüngst noch einmal verschärften geopolitischen und konjunkturellen Risiken, der weiter ungewissen Entwicklung der Restwerte sowie der kurzen Buchungsfristen für das wichtige Sommergeschäft./lew/rol/mne/mis

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AXC0147 2024-08-07/12:03

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