Die Krise der Lastwagen-Hersteller während des Corona-Lockdowns hat dem Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland im zweiten Quartal einen Millionenverlust eingebrockt. So litt der Hersteller von Achsen und Fahrwerksysteme sowie Sattelkupplungen und Stützwinden für Lastwagen und Anhänger unter Produktionseinschnitten der Lkw- und Trailerproduzenten sowie unter einem teils massiven Nachfragerückgang angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten. Ruckelt die Konjunktur, müssen auch weniger Waren transportiert werden; Lkw sind dann weniger gefragt.

Unter dem Stich entfiel auf die Anteilseigner von SAF-Holland im zweiten Quartal ein Verlust von 7,1 Millionen Euro, nachdem vor einem Jahr noch ein Überschuss von gut 9 Millionen Euro erzielt worden war, wie das Sdax-Unternehmen am Donnerstag in Bessenbach mitteilte.

Wesentlicher Grund für die triste Ergebnisentwicklung ist der Umsatzeinbruch im Zeitraum April bis Ende Juni im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 193 Millionen Euro. Als bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben davon 2,7 Prozent also rund 5,2 Millionen Euro hängen.

Das bereinigte operative Ergebnis lag zwar über der durchschnittlichen Markterwartung, ein Händler wertete die Resultate insgesamt dennoch skeptisch. So erscheine die Bestätigung des Jahresausblicks durch das Management während des Sommers schon ein wenig mutig, da viele Kunden womöglich noch Ferien machten. Zudem könnte die neue Finanzchefin Inka Koljonen, die ihr Amt im September antreten wird, erst einmal reinen Tisch machen und nach recht teuren Übernahmen der Vergangenheit, Firmenwerte abschreiben.

Konzernchef Alexander Geis rechnet für 2020 weiterhin mit einem Rückgang des Konzernumsatzes um 20 bis 30 Prozent im Vergleich zu den 2019 erzielten knapp 1,3 Milliarden Euro. Die bereinigte Ebit-Marge soll zwischen 3 Prozent und 5 Prozent liegen. Im ersten Halbjahr erzielte das Unternehmen hier trotz der Schwäche im zweiten Jahresviertel einen Wert von 5 Prozent.

Die Aktien von SAF-Holland fanden am Donnerstagvormittag keine klare Richtung. Zuletzt notierten sie 0,25 Prozent im Plus bei 6,04 Euro. Bereits im Juni war ihnen in diesem Bereich die Luft ausgegangen; ein Rückschlag bis auf rund 5 Euro folgte damals. Allerdings waren die Papiere im Corona-Börsencrash im März noch bis auf fast 3 Euro eingebrochen./mis/knd/stk

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AXC0198 2020-08-13/10:34

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