ROUNDUP: SAP setzt auf Effizienz, Sparmaßnahmen und höhere Ausschüttungen
12.11.2019 | 19:40
Die neuen SAP
Im Cloudbereich will SAP weiterhin zerklüftete und alte
Infrastruktur auf einer neuen Technikplattform vereinheitlichen und
auch verstärkt auf die großen Rechenzentren von Tech-Riesen wie
Amazon
Finanzvorstand Luka Mucic kündigte als zweiten großen Hebel ferner Einsparungen im Marketing und im Vertrieb an. Zudem solle der Einkauf gestrafft und die Lieferantenzahl gesenkt werden - so könnten hier schon kurzfristig 100 Millionen Euro eingespart werden und auf längere Sicht bis zu 250 Millionen Euro im Jahr. Auch die Verwaltungskosten sollen sinken. Nach dem im Januar angekündigten Abbau von 4400 Stellen in Bereichen, die laut Management keine große Zukunft haben, hätten bereits 2500 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, sagte Mucic.
Um die SAP-Aktie attraktiver zu machen, will der Konzern aus Walldorf über Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden im kommenden Jahr 1,5 Milliarden Euro zusätzlich an seine Anteilseigner zurückgeben. Mucic fügte nun an, er sehe auch über 2020 hinaus wegen der guten Entwicklung beim geplanten Zufluss finanzieller Mittel "ziemlich bedeutenden Spielraum" für Ausschüttungen, die über die reguläre Dividendenzahlung hinausgingen. Zur SAP-Politik gehört es, 40 Prozent des Nettogewinns als normale Dividende auszuschütten.
"Wir horten kein Cash", sagte Mucic. SAP rechnet über die kommenden Jahre von 2020 bis 2023 mit einem Wachstum des freien Mittelzuflusses von jährlich im Schnitt 15 bis 25 Prozent. Im kommenden Jahr solle der Free Cashflow bei rund 4,5 Milliarden Euro liegen, 2018 waren es 2,8 Milliarden. Über eventuelle Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden werde der Konzern jährlich entscheiden, "wenn wir das Geld dazu haben", sagte Mucic.
Es seien zwar auch weiter kleinere, abrundende Zukäufe möglich. Allerdings will sich SAP eher auf Wachstum aus eigener Kraft verlegen, auch um die Margen in der Cloudsparte nicht weiter zu belasten.
Bei den Kunden will SAP auch mit künstlicher Intelligenz punkten. Etliche technische Prozesse in den SAP-Anwendungen sollen automatisiert werden, ohne dass ein Mensch noch Hand anlegen müsse, sagte Co-Vorstandschef Klein. "Wir wollen die Automatisierung bei unseren Kunden um mindestens 20 bis 40 Prozent steigern, indem wir Künstliche Intelligenz einsetzen."
Die Co-Vorstandschefin Morgan betonte, Silodenken im Konzern
beseitigen und Doppelarbeit reduzieren zu wollen. Bei dem derzeit
wertvollsten Dax
Morgan und Klein hatten den Vorstandsvorsitz im Oktober von dem überraschend zurückgetretenen Bill McDermott übernommen. "Wir sind jetzt vier Wochen in dem Job, und um sehr ehrlich zu sein: Diese vier Wochen fühlen sich manchmal wie zehn Jahre an", kommentierte Klein die Zeit seit der Beförderung./men/mbr/jsl
ISIN DE0007164600 US5949181045 US0231351067 US01609W1027
AXC0357 2019-11-12/19:40
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