ESSEN (dpa-AFX) - Die RAG-Stiftung rechnet für 2023 wieder mit genügend Erträgen aus dem Stiftungsvermögen zur Finanzierung der sogenannten Ewigkeitsaufgaben nach dem Ende des Steinkohlebergbaus. Auch im laufenden Jahr werde man ausreichend Einnahmen erzielen können, ohne in die Substanz oder die stillen Reserven greifen zu müssen, erklärte Finanzvorstand Jürgen Rupp am Dienstag in Essen. "Nach unserem heutigen Kenntnisstand sollte das Jahr 2023 dank unserer diversifizierten Kapitalanlagestrategie wieder ein zufriedenstellendes Jahr werden."

Unterm Strich konnte die Stiftung im vergangenen Jahr einen sogenannten Jahreserfolg von 347 Millionen Euro verbuchen (2021: 665 Millionen Euro). Davon wurden 247 Millionen Euro für die Ewigkeitsaufgaben verwendet. Die übrigen 100 Millionen Euro wurden Rückstellungen der Stiftung zugeführt. "Erneut haben wir unseren primären Stiftungszweck voll erfüllt", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Bernd Tönjes. "Wir haben auch im krisengebeutelten Jahr 2022 ein Ergebnis erzielen können, das die Trag- und Krisenfestigkeit des Stiftungsmodells eindrucksvoll untermauert."

Die RAG-Stiftung war 2007 gegründet worden, um die Abwicklung des subventionierten deutschen Steinkohlebergbaus zu bewältigen und die Finanzierung der andauernden Kosten aus dem deutschen Steinkohlenbergbau sicherzustellen. Sie ist Mehrheitsaktionärin des Spezialchemiekonzerns Evonik und des Immobilienkonzerns Vivawest. Weltweit ist sie unter anderem über Beteiligungsgesellschaften an rund 20 000 Unternehmen beteiligt. Im Kuratorium sind unter anderem die Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen Mitglied.

Die Ewigkeitsaufgaben sind Folgen des Bergbaus, bei denen kein Ende abzusehen ist. Dazu zählen das andauernde Hochpumpen von Grubenwasser, das Abpumpen von Oberflächenwasser in Bergbausenken und die Reinigung von Grundwasser an früheren Kokerei-Standorten.

Die auf dem Gelände des Welterbes Zollverein in Essen ansässige Stiftung kommt mit wenig Personal aus: Sie beschäftigt derzeit 26 Menschen. Ihr Vermögen gab die Stiftung für Ende April 2023 mit 17,3 Milliarden Euro an. Die Stiftung ist in den ehemaligen Steinkohle-Bergbauregionen auch fördernd tätig, und zwar in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur. 2022 wurden erneut 32 Millionen Euro bereitgestellt./tob/DP/jha

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AXC0228 2023-06-06/16:30

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