Die Corona-Pandemie hat der Beteiligungsgesellschaft Indus 2020 einen Umsatz- und Ergebnisrückgang eingebrockt. Zusätzlich bekommt das Unternehmen weiterhin den Umbruch in der Autoindustrie zu spüren. Vorstandschef Johannes Schmidt sprach dennoch bei der Zahlenvorlage am Dienstag in Bergisch Gladbach von einem "in Summe soliden Geschäftsverlauf". Indus blicke zuversichtlich auf das neue Geschäftsjahr, "auch wenn 2021 sicher ein Übergangsjahr wird und die Unsicherheit hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung weiter hoch bleibt". An der Börse notierte die Aktie zuletzt leicht im Minus.

Im vergangenen Jahr waren den vorläufigen Berechnungen zufolge die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 Prozent auf rund 1,56 Milliarden Euro zurückgegangen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit rund 25 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von knapp 118 Millionen Euro. Das operative Ergebnis erreichte damit die zuletzt wieder erhöhte Prognosespanne der Gesellschaft. Den ursprünglichen Gewinnplänen des Managements hatte die Pandemie im vergangenen Jahr aber einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.

Vor allem das Segment Fahrzeugtechnik hatte laut Mitteilung 2020 auf den operativen Gewinn bei Indus gedrückt: Zur Corona-Krise kamen hier noch die strukturellen Probleme der Branche sowie hohe Wertminderungen hinzu. Während sich der Maschinen- und Anlagenbau bereits seit dem dritten Quartal erholt habe, hätten die Lockdowns auch die Absatzchancen in der Medizin- und Gesundheitstechnik geschmälert.

In der Metalltechnik wurde das Ergebnis im Tagesgeschäft durch die Stilllegung der Bacher AG negativ beeinflusst, die erst Mitte des Jahres 2021 abgeschlossen sein soll. Gleichzeitig meldete der Bereich jedoch positive Impulse aus dem internationalen Geschäft gegeben.

Die Autoindustrie hatte Indus bereits vor dem Ausbruch der Corona-Krise Probleme bereitet und auch 2019 für einen Ergebnisrückgang gesorgt. Mittelfristig will das Unternehmen aber wieder zurück in die Erfolgsspur und bestätigte seine Umsatz- und Margenziele bis 2025. Den Umsatz will das Unternehmen bis dahin auf über 2 Milliarden Euro steigern. Die Ebit-Marge soll zudem wieder zuverlässig über 10 Prozent liegen: Noch vor Corona war der Wert zwischen 2017 und 2019 von 9,2 auf 6,8 Prozent gesunken.

Dabei will sich Indus weiterhin auf Zukunftsbranchen fokussieren. Zukäufe seien trotz Pandemie möglich, teilweise sei der Prozess aber erschwert, hieß es.

Die endgültigen Geschäftszahlen für das Jahr 2020 sowie die Prognose für 2021 will Indus am 23. März veröffentlichen./ssc/tav/nas

 ISIN  DE0006200108

AXC0142 2021-02-23/10:45

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.