HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer Heidelberger Druck ist dank einer hohen Nachfrage mit einem Umsatz- und Gewinnsprung ins Geschäftsjahr gestartet. Auslieferungen neuer Maschinen nach Nordamerika und Europa haben dabei das schwächelnde China-Geschäft mehr als ausgeglichen. Die Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr bestätigte das Management. Die Aktie von Heidelberger Druck verzeichnete am Morgen starke Gewinne.

"Der positive Start ins neue Geschäftsjahr lässt uns vorsichtig optimistisch nach vorne blicken", sagte Unternehmenschef Ludwin Monz laut Mitteilung. Der Digitaldruck für Etiketten sowie Wandladestationen im Bereich E-Mobilität dürften das Wachstum Monz zufolge auch in Zukunft ankurbeln.

Im abgelaufenen ersten Quartal stieg der Umsatz zum Vorjahr um ein Fünftel auf 530 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Heidelberg mitteilte. Das Plus sei vor allem auf die gestiegene Zahl ausgelieferter Neumaschinen zurückzuführen. Angetrieben wurden die Erlöse dabei von dem Segment für Verpackungen, das um mehr als ein Viertel anstieg.

Regional lief es besonders in Nordamerika und Europa gut. In Nordamerika stieg der Umsatz um 44 Prozent und holte damit fast den zweitwichtigsten Markt Asien auf. In China habe das Geschäft hingegen unter den Lockdowns in wirtschaftlich relevanten Metropolen gelitten.

Der Konzernauftragseingang ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 607 Millionen Euro, lag damit aber in etwa auf dem Niveau von vor der Pandemie. Vor einem Jahr hatte Heidelberger Druck von der Branchenmesse China Print profitiert und einen ungewöhnlich hohen Auftragseingang verzeichnet. Der Auftragsbestand per Ende Juni kletterte hingegen um 15 Prozent auf 969 Millionen Euro.

Von den deutlich gestiegenen Umsätzen blieben 35 Millionen als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen. Nach 15 Millionen im Vorjahr hat sich das operative Ergebnis damit mehr als verdoppelt. Das lag an der Realisierung lukrativerer Aufträgen sowie an gesunkenen Personalkosten. Unter dem Strich machte der Maschinenbauer einen Gewinn von fünf Millionen Euro nach einem Verlust von 14 Millionen Euro im Vorjahr.

Mit einem Plus von rund 14 Prozent auf 1,60 Euro kletterten die Papiere von Heidelberger Druck am Vormittag auf den höchsten Stand seit Ende Juni. Das Unternehmen war damit mit Abstand der beste Wert im Nebenwerte-Index SDax. Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher schrieb in einer ersten Reaktion von einem starken Quartal mit sehr solidem Auftragseingang und guter Profitabilität. Er sieht das Unternehmen trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf gutem Weg in Richtung der bestätigten Gesamtjahresziele./jcf/mis/zb

 ISIN  DE0007314007

AXC0171 2022-08-10/11:08

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