Der Gesundheitskonzern Fresenius erwartet für das laufende Jahr ein Plus bei Umsatz und Gewinn. Nachdem im vergangenen Jahr Investitionen auf das Ergebnis drückten, soll der Nettogewinn 2020 wieder stärker zunehmen. Im vergangenen Geschäftsjahr erreichte der Konzern seine selbst gesteckten Ziele. Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten. Die Fresenius-Aktie lag auf der Handelsplattform Tradegate am Morgen leicht im Minus.

So sollen die Erlöse 2020 währungsbereinigt um 4 bis 7 Prozent steigen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bad Homburg mitteilte. Das Konzernergebnis sieht Fresenius währungsbereinigt um 1 bis 5 Prozent höher. Nicht enthalten sind mögliche Auswirkungen durch das Coronavirus, hieß es weiter. Es sei noch zu früh, diese zu beziffern. Derzeit erwartet Fresenius jedoch keine signifikant negativen finanziellen Auswirkungen.

Fresenius sei gut gerüstet für die Zukunft, erklärte Vorstandsvorsitzender Stephan Sturm. "Deswegen blicken wir zuversichtlich nach vorne und bestätigen unsere ambitionierten Mittelfrist-Ziele." Das Unternehmen will von 2020 bis 2023 aus eigener Kraft jährlich im Schnitt um 4 bis 7 Prozent wachsen. Das Konzernergebnis soll organisch jährlich um durchschnittlich 5 bis 9 Prozent zulegen, wobei sich das Wachstum innerhalb des Zeitraums beschleunigen werde.

Im vergangenen Jahr erhöhte der Gesundheitskonzern die Umsätze um 8 Prozent auf 35,5 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Wachstum bei 6 Prozent. Dabei hätten alle Unternehmensbereiche ein gutes Wachstum aus eigener Kraft verzeichnet, erklärte das Unternehmen. Das Konzernergebnis nahm um 2 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zu, ohne Wechselkurseffekte blieb der Gewinn stabil. Die Zahlen sind dabei um Sondereffekte sowie die Auswirkungen des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 bereinigt. Unbereinigt und inklusive IFRS 16 sank das Nettoergebnis um 7 Prozent. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende von 0,84 Euro je Aktie erhalten, nach 0,80 Euro im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt etwas weniger erwartet.

2019 hatte Fresenius zum Übergangsjahr mit Milliardeninvestitionen erklärt. Während das Geschäft mit Dialysepatienten bei der Tochter Fresenius Medical Care (FMC) im vierten Quartal wuchs und sich das Krankenhausgeschäft (Helios) stabilisierte, sank das Ergebnis der Sparte Kabi zum Jahresende. Dort verkauft Fresenius etwa Flüssigarzneien, Infusionen und klinisch Ernährung.

Den größten Anteil hatte erneut die Dialysetochter Fresenius Medical Care. Zwar ging 2019 der Nettogewinn deutlich zurück, allerdings hatte FMC im Jahr zuvor von einem Verkaufsgewinn von Aktivitäten im Versorgungsmanagement profitiert. Bereinigt verdiente der Konzern unter dem Strich mit knapp 1,4 Milliarden Euro 2 Prozent mehr. Auch die FMC-Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten. Die FMC-Aktie lag auf der Handelsplattform Tradegate am Morgen ebenfalls gut ein Prozent im Plus.

FMC durchläuft derzeit ein Effizienzprogramm. Das Sparprogramm werde sich voraussichtlich ab dem laufenden Geschäftsjahr positiv auf das Konzernergebnis auswirken, teilte das Unternehmen bereits am Mittwochabend mit. Für 2020 rechnet FMC mit einem Plus des Umsatzes sowie des Konzernergebnisses im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Ausgeklammert sind dabei Währungs- und Sondereffekte.

Analystin Veronika Dubajova von Goldman Sachs rechnet im laufenden Jahr mit einer Wachstumsbelebung. Den FMC-Ausblick hält sie für eher konservativ./nas/stk/jha/

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AXC0112 2020-02-20/08:33

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