ROUNDUP: Deutsche Börse will Einkaufstour fortsetzen - Devisenhandel im Fokus
11.04.2019 | 07:26
Die Deutsche Börse
"Die Verhandlungen und Prüfungen einer potentiellen Transaktion
dauern an", hieß es in der als Reaktion auf einen Medienbericht
verschickten Mitteilung. Anders als die Verhandlungen selbst wies
das im Dax
Über diese Transaktion wird bereits seit einiger Zeit spekuliert, da Refinitiv den Erlös aus einem Verkauf gut für den Abbau von Schulden gebrauchen könnte. Das Unternehmen ist 2018 aus dem Finanz- und Risikogeschäft von Thomson Reuters hervorgegangen, nachdem es an den Finanzinvestor Blackstone verkauft wurde. Der kanadische Konzern Thomson Reuters, zu dem auch die Nachrichtenagentur Reuters gehört, hält noch 45 Prozent an Refinitiv. Die Deutsche Börse hatte ihr Interesse an dem Bereich erst vor kurzem bestätigt. "Falls FXall auf den Markt kommen sollte, würden wir uns das natürlich ansehen", sagte der Chef der 2015 von der Deutschen Börse für rund 725 Millionen Euro übernommenen Devisenhandelsplattform 360T, Carlo Kölzer, Anfang April dem "Handelsblatt".
Der Konzern hatte zudem erst am Dienstagabend angekündigt, das Index-Geschäft mit der Übernahme des Anbieters Axioma stärken zu wollen und hat sich dafür unter anderem den Finanzinvestor General Atlantic ins Boot geholt. Axioma als Anbieter von Portfolio- und Risikomanagementlösungen soll zunächst mit dem eigenen Indexgeschäft zusammengeführt werden. Im Zuge dessen solle General Atlantic 715 Millionen US-Dollar in das neue Unternehmen investieren und dafür mit rund 19 Prozent beteiligt werden. Leiten soll das fusionierte Unternehmen der bisherige Axioma-Chef Sebastian Ceria. Das Indexgeschäft der Deutschen Börse wird bei der Transaktion mit 2,6 Milliarden Euro bewertet und Axioma mit 850 Millionen Dollar oder umgerechnet rund 756 Millionen Euro.
Da der Kaufpreis für Axioma durch Investments von General Atlantic finanziert werde, fließt den Angaben zufolge seitens der Deutschen Börse kein Geld. Damit liegt die Summe, die der Konzern für Übernahmen in der Kasse hat, weiter bei rund 1,5 Milliarden Euro. Aber auch eine Kapitalerhöhung hält Weimer durchaus für möglich, da Investoren das Thema Zukäufe unterstützten. Er hatte erst bei der Bilanz-Pressekonferenz im Februar gesagt, dass Übernahmen ein wichtiger Baustein seiner Strategie sind - dabei stellte er nach den eher kleineren Zukäufen der Devisenhandelsplattform GTX und der Fondshandelsplattform Swisscanto im vergangenen Jahr auch wieder mittelgroße Ziele in Aussicht.
Dabei hat er allerdings keinen direkten Konkurrenten im Blick.
Weimer geht davon aus, dass die Zeit der Konsolidierung der
Börsenbetreiber erst einmal vorbei ist, beziehungsweise sich solche
Übernahmen für die Deutsche Börse nicht auszahlen. Deshalb hält er
sich auch um den Kampf um die Osloer Börse, um die derzeit die
beiden Konkurrenten Euronext
Die Strategie des früheren HVB-Chefs, neben dem Sparkurs in einigen Bereichen des Konzerns auf Wachstum in anderen zu setzen, kommt am Kapitalmarkt bisher gut an. Der Börsenwert des Unternehmens stieg seit seinem Amtsantritt Anfang 2018 gegen den schwachen Trend an den Märkten um fast ein Fünftel auf fast 22 Milliarden Euro. Geholfen hat ihm dabei allerdings auch der rege Handel an den Finanzmärkten - aber das war es nicht alleine. Die Investoren honorierten damit auch, dass er nach den Turbulenzen um die abermals fehlgeschlagene Übernahme der Londoner Börse, den Insidervorwürfen gegen seinen Vorgänger Carsten Kengeter und dem darauf folgenden Chefwechsel wieder das operative Geschäft in den Fokus rückte./zb/nas/mis
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AXC0049 2019-04-11/07:26
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