Der für die Infrastruktur zuständige Bahn-Vorstand Ronald Pofalla will an diesem Mittwoch (13.30 Uhr) in Berlin über die Investitionspläne des Konzerns für das laufende Jahr informieren. Dabei will Pofalla das genaue Budget vorstellen sowie Projekte und konkrete Vorhaben. Das bundeseigene Unternehmen hat für die nächsten zehn Jahre das "Jahrzehnt der Investitionen" ausgerufen. Allein für die Instandhaltung des Netzes haben sich Bahn und Bund auf Investitionen in Höhe von 86 Milliarden Euro geeinigt.

Zudem will der Bund über eine Eigenkapitalerhöhung in den nächsten zehn Jahren jeweils eine Milliarde Euro hinzuschießen. "Dadurch wird die Gesellschaft in die Lage versetzt, zusätzliches Kapital in die Modernisierung, den Ausbau und die Elektrifizierung des Schienennetzes und das Bahnsystem zu investieren", heißt es im vor einigen Wochen beschlossenen Klimaschutzpaket des Bundes.

An beiden Maßnahmen gibt es Kritik. Branchenverbände sowie die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG halten die 86 Milliarden Euro nicht für ausreichend, um die jahrelang vernachlässigte Infrastruktur zu erneuern. Zudem würden von dem Geld keine zusätzlichen Strecken gebaut.

Wettbewerber, die sich etwa im Netzwerk Europäischer Eisenbahnen organisieren, befürchten wiederum, dass von der Kapitalerhöhung lediglich die Deutsche Bahn profitiert und das Geld nicht in die Infrastruktur fließen könnte.

Bahn und Bund wollen bis 2030 die Zahl der Fahrgäste im Schienenverkehr verdoppeln und mehr Menschen für den Verzicht auf Auto und Flugzeug gewinnen. Die Deutsche Bahn hat dazu das Programm "Starke Schiene" aufgelegt. Dabei soll zum einen der Takt zwischen den Metropolen nach und nach verdichtet werden. Außerdem investiert der Konzern Millionen in neues Personal sowie den Ausbau von Instandhaltungswerken./maa/DP/zb

AXC0051 2020-01-29/06:35

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