ROUNDUP: Branchenexperte zur Autokonjunktur: 'Die Party macht Pause'
02.12.2018 | 08:50
Der Autoindustrie stehen nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer zwei schwere Jahre bevor, "mit empfindlichen Rückgängen bei den Gewinnen der Autobauer und Zulieferer". Die Nachfrage in China dürfte auch 2019 weiter kräftig sinken, zugleich müsse die Branche Milliarden in die Elektromobilität investieren. "Die Party macht Pause. Das Autogeschäft wird schwieriger", sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur.
Zum ersten Mal seit 1990 seien die Verkaufszahlen in China dieses
Jahr gesunken. Grund seien die hohen chinesischen Zölle auf
Autoimporte aus den USA, die auch die SUV-Modelle von BMW
Dazu komme noch "ein ganzes Bündel von Problemen", vor allem in Europa: Fahrverbote für Dieselautos und geringeres Wirtschaftswachstum in Deutschland, der Brexit, der steigende Schuldenberg Italiens. In Deutschland, dem viertgrößten Automarkt der Welt, rechnet Dudenhöffer bis 2021 mit sinkenden Verkaufszahlen. Mit 3,26 Millionen Autos dürften sie dann 5 Prozent unter denen des vergangenen Jahres liegen. In den USA dürfte es demnach 2019 eine deutliche Delle geben, danach wieder leicht aufwärts gehen.
Zugleich muss die Autoindustrie unter dem Druck politischer Vorgaben Milliarden in Elektroautos und in den Umbau der Werke investieren. In China gilt 2019 eine Elektroautoquote von 10 Prozent für Neuwagen. Die EU schreibt von 2021 an einen deutlich niedrigeren CO2-Ausstoß vor - was für die Autobauer wegen der sinkenden Dieselnachfrage immer schwerer zu schaffen ist.
Der wachsende Druck von zwei Seiten "lässt sich an Gewinnwarnungen
und dem Rückgang der Aktienkurse ablesen", sagte Dudenhöffer.
Daimler
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