Die globalen Nettozuflüsse in ETPs beliefen sich im Mai auf 35,1 Milliarden US-Dollar. Sie wurden angesichts starker Unternehmensberichte und Steuerkürzungen v.a. von Produkten auf US-Aktien getragen, die 26,1 Milliarden US-Dollar verbuchten. Das entspricht etwa drei Vierteln der branchenweiten Zuflüsse.

Das Segment der Anleihen-ETPs erfreute sich eines anhaltenden Interesses und kam auf 6,3 Milliarden US-Dollar Nettoneugeschäft. Davon entfielen 2,4 Milliarden auf Produkte auf Investmentgrade-Unternehmensanleihen, 1,4 Milliarden auf US-Staatsanleihen und 1,2 Milliarden auf inflationsgeschützte Anleihen.

ETPs auf Aktien der Industrieländer verzeichneten den fünften Monat in Folge Zuflüsse, die im Mai acht Milliarden US-Dollar erreichten. Damit kommt diese Produktkategorie seit Anfang 2018 auf 43,1 Milliarden US-Dollar Nettoneugeschäft.

Wei Li, Leiterin der Kapitalmarktstrategie bei iShares in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei BlackRock, kommentiert die drei Kerntrends am europäischen ETP-Markt im April wie folgt:

1. Gold bleibt gefragt. Zuflüsse in Rohstoff-ETPs haben das Geschäft im Mai erneut bestimmt. Im Laufe des Monats sind 1,2 Milliarden US-Dollar in Rohstoff-ETPs geflossen. Die damit verbundene Suche nach sicheren Häfen zeigt sich auch in anhaltenden Abflüsse aus Aktienprodukten. Gold stößt auf starkes Interesse, was in Zusammenhang mit der politischen Unsicherheit in Europa und den anhaltenden Spannungen im Welthandel mit den USA zu sehen ist. Im zweiten Quartal verbuchten Gold-ETPs unterm Strich bislang 2,33 Milliarden US-Dollar. Das ist der höchste Wert seit der Präsidentenwahl in den USA.

2. Raus aus Risiko. Aus Aktien-ETPs, die in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) aufgelegt sind, flossen im Mai unter dem Strich 1,5 Milliarden US-Dollar ab. Davon waren mit minus 3,7 Milliarden erneut vor allem Produkte auf europäische Aktien betroffen. ETPs auf Schwellenländeraktien mussten erstmals seit Januar 2017 Verluste (minus 642 Millionen US-Dollar) hinnehmen. Die Zuversicht der Anleger litt unter der politischen Unsicherheit in Italien und Spanien. Eine wahre Achterbahnfahrt zum Monatsende, die letztlich doch zur Amtseinführung einer italienischen Regierung und zu einem neuen Premierminister in Spanien führte, veranlasste Anleger dazu, sich nach alternativen Anlagemöglichkeiten umzuschauen.

Bereits zuvor hatten Anleger sich allgemein aus Aktien verabschiedet – insbesondere vom europäischen Markt, wo politische Unsicherheit, gemischte Makrodaten und ein geringeres Gewinnwachstum als in den USA die Stimmung beeinträchtigten. Jedoch fließt weiterhin Geld in ETPs auf US-Aktien, wenn auch in geringerem Maße mit 639 Millionen Dollar im Mai. Das anhaltende Interesse steht in gewissem Widerspruch zur allgemeinen Flucht in sichere Häfen. Womöglich hat das Gewinnwachstum der US-Unternehmen von im Schnitt 24,6 Prozent im ersten Quartal die Zuversicht der Anleger gestärkt.

3. Bessere Noten. ETPs auf Anleihen mit Investmentgrade-Ratings haben im Mai erstmals im Jahr 2018 positive Nettozuflüsse erreicht. Im Laufe des Monats kamen sie auf 336 Millionen US-Dollar. In jüngster Zeit haben Anleger global betrachtet begonnen, in dieses Marktsegment zurückzukehren. Europäische Anleger sind diesem Trend nun im vergangenen Monat gefolgt, wie die Kapitalströme zeigen. Zudem ist Geld in inflationsgeschützte Anleihen geflossen, insgesamt 424 Millionen US-Dollar.

Produkte auf Staatsanleihen verbuchten ihren ersten Nettomittelabfluss seit drei Monaten, da politische Unsicherheit in Europa zum Verkauf von Staatsanleihen-ETPs mit Fokus auf Europa führte. Schwellenländeranleihen mussten im Mai weitere Abflüsse in Höhe von 408 Millionen US-Dollar hinnehmen. Die Verkäufe betrafen Lokalwährungsanleihen, während Hartwährungspapiere per Saldo 328 Millionen verbuchten. Der in diesem Jahr stärkere US-Dollar hat seit März zu anhaltenden Verkäufen von ETPs auf Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen geführt. Insgesamt sind bislang 1,24 Milliarden US-Dollar aus entsprechenden Produkten abgeflossen.“    >red< Produkte auf Staatsanleihen verbuchten ihren ersten Nettomittelabfluss seit drei Monaten, da politische Unsicherheit in Europa zum Verkauf von Staatsanleihen-ETPs mit Fokus auf Europa führte. Schwellenländeranleihen mussten im Mai weitere Abflüsse in Höhe von 408 Millionen US-Dollar hinnehmen. Die Verkäufe betrafen Lokalwährungsanleihen, während Hartwährungspapiere per Saldo 328 Millionen verbuchten. Der in diesem Jahr stärkere US-Dollar hat seit März zu anhaltenden Verkäufen von ETPs auf Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen geführt. Insgesamt sind bislang 1,24 Milliarden US-Dollar aus entsprechenden Produkten abgeflossen.“