'Die Welt' zu Banken/Minuszins

Die Forderung nach einem gesetzlichen Verbot von Strafzinsen ist populistischer Unsinn - und gefährlich. Das müsste Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) genauso wissen wie Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Dennoch spielen beide ungeniert mit dem für viele Sparer hochemotionalen Thema. In der Finanzbranche erhöht man seit Jahren lieber an anderer Stelle die Gebühren, etwa für Überweisungen und die Versorgung mit Bargeld. Das zeigt, wie unsinnig die Forderung nach einem Strafzinsverbot ist. Gefährlich ist die Forderung, weil die Politik ohne Grund jenen Stimmen Munition liefert, die die Finanzbranche im Allgemeinen und die Europäische Zentralbank im Besonderen so gern als Feind hinstellen, vor dem der deutsche Sparer geschützt werden müsse./yyzz/DP/zb

AXC0015 2019-08-23/05:36

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