Neben der Umkehr der Fed-Bilanz und der einhergehenden ‚Normalisierung‘ ihrer Politik müssen Anleger auch die zu erwartenden Maßnahmen anderer wichtigen Notenbanken mit der Europäischen Zentralbank (EZB) an der Spitze berücksichtigen. Denn deren Vorgehensweisen dürften mit einer gewissen Verzögerung folgen. Die gesamten Auswirkungen der daraus resultierenden Reduzierung der Liquidität im Finanzsystem werden an den Märkten noch unterschätzt. Doch die Zahlen unterstreichen, welche Gefahr droht. Aus ihrem aufgeblähten Bestand verkauft die Fed monatlich Papiere für 30 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig kommt eine ähnliche Summe an neuen Treasuries auf den Markt, um die zunehmende Neuverschuldung (auch dank der neuen US-Steuerreform) sowie die laufende Refinanzierung zu decken. Diese rund 60 Milliarden US-Dollar neues Anleihenangebot pro Monat vermindert die Liquidität an den Finanzmärkten und wirkt sich ob der immensen Höhe global aus.

Positiv ist dagegen die Tatsache, dass das makroökonomische Umfeld weiter sehr stabil ist. Dies signalisiert beispielsweise die relativ steile Zinskurve für 10-jährige Staatsanleihen in den USA – bisher ein sehr zuverlässiger Indikator. Da in den vergangenen rund 60 Jahren jede Rezession von einer flachen Zinskurve vorweggenommen wurde, geht hier keine aktuelle Gefahr aus. Wir sehen jedoch die Tendenz einer Abflachung, was als Frühwarnsignal zu verstehen ist. Zudem sollten sich Marktteilnehmer auf höhere Volatilitäten in der Zukunft einstellen. Der momentane Zyklus ist aus unserer Sicht aber immer noch gut für ‚Risky Assets‘. Dazu gehören Aktien und Anleihengattungen mit hohen Zinskupons, insbesondere auch Bonds in Hartwährungen aus den Emerging Markets. Die jüngsten Aktienmarktrückschläge bestärken uns in der Überzeugung, diese Anlageklasse durch attraktive Anleihenopportunitäten zu ersetzen, zu denen insbesondere Wandelanleihen zählen.“