OTS: J.P. Morgan Asset Management / Eine Rezession macht noch keinen ...
16.10.2023 | 13:23
Eine Rezession macht noch keinen Bärenmarkt (FOTO)
Frankfurt / Wien / Zürich (ots) - Wie wird nach einem überraschend robusten Jahr
der Jahresausklang für Wirtschaft und Kapitalmärkte ausfallen? Nach Einschätzung
von Tilmann Galler , Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management,
drohen die Gefahren für das wirtschaftliche Wachstum in den nächsten Monaten
zuzunehmen. Gerade wenn im Zuge der höheren Leitzinsen die Finanzierungskosten
für Unternehmen und Privathaushalte steigen, und gleichzeitig vor allem in den
USA die Überschussersparnisse zur Neige gehen, könnten die Absatz- und
Gewinnaussichten für Unternehmen schwieriger werden, so der Experte bei der
Vorstellung des Guide to the Markets (https://am.jpmorgan.com/de/de/asset-manage
ment/adv/insights/market-insights/guide-to-the-markets/) für das vierte Quartal
2023. Dies könnte sich auch auf die Kapitalmärkte auswirken. Noch sieht Ökonom
Galler den Aktienmarkt aber gut gewappnet. "Die Bewertungen außerhalb der
US-Technologiewerte sind moderat günstig, weshalb die Aktienmärkte mit
Gewinnrückgängen von bis zu zehn Prozent gut leben könnten. Die Erfahrungen der
letzten Jahrzehnte lehrt uns, dass moderate Gewinnrückgänge nicht automatisch in
einen Bärenmarkt münden", führt Galler aus.
Expansive Fiskalpolitik stützt das Wachstum, aber befeuert die Inflation
Die expansive Fiskalpolitik in den USA sieht Tilmann Galler als entscheidende
Komponente an, die auf das künftige Wirtschaftswachstum einwirkt. "Große
Konjunkturprogramme sowie kräftige inflationsbedingte Erhöhungen bei Sozialhilfe
und Gesundheitsausgaben haben der US-Wirtschaft 2023 einen Wachstumsschub
gegeben. Doch ein Haushaltsdefizit von aktuell 7,5 Prozent kann nicht von Dauer
sein, insbesondere im Umfeld hoher Zinsen. Eine zukünftig weniger expansive
Fiskalpolitik wird entsprechend einen geringeren Wachstumsschub für die
Konjunktur bedeuten", erklärt Galler.
Aus Sicht von Tilmann Galler dürfte das Zinsniveau auf längere Sicht hoch
bleiben. "Die Markterwartungen sind, dass die Zinsen acht bis neun Monate auf
dem hohen Niveau verharren könnten. In der Eurozone ist dies für etwa sechs
Monaten eingepreist, was allerdings etwas optimistisch sein könnte", erklärt der
Kapitalmarktexperte. Die Zentralbanken dürften so lange restriktiv bleiben, bis
vor allem das Lohnwachstum deutlich geringer ausfällt. Denn hohe Lohnabschlüsse
geben der Inflation neuen Schub, gerade in den USA, wo der Arbeitsmarkt sehr eng
ist. Die Zahl der offenen Stellen ist zuletzt wieder angestiegen.
Daneben trete das Thema Energie als inflationstreibender Faktor wieder stärker
in den Vordergrund. "Der Ölpreis ist vom Sommer bis jetzt um fast 30 Prozent
angestiegen, da die OPEC beschlossen hat, die Fördermengen zu kürzen. Die Zeit
der rückläufigen Inflationsraten durch Energie geht damit langsam zu Ende", sagt
Galler.
Asien im Umbruch - chinesischer Aktienmarkt enttäuscht
Die Wirtschaft in Asien sieht Tilmann Galler vor einem Umbruch. "China ist die
Enttäuschung des Jahres. Nach dem schnellen Ende der Zero-COVID-Politik war die
Erwartung, dass die Überschussersparnisse in den Konsum geleitet werden. Doch
das ist bisher nur partiell zu sehen gewesen. Ursache ist vor allem die
Immobilienkrise, durch die viele Menschen in China betroffen sind", sagt Galler.
In China seien die Auswirkungen auf den Markt der Wohnimmobilien deshalb so
stark, weil es große Überkapazitäten aufgrund des Baubooms in den letzten zehn
Jahren gebe. Daher käme es nicht nur zu einer größeren Korrektur der
Immobilienpreise, sondern auch zu einem starken Einbruch in der
Investitionstätigkeit.
Tilmann Galler glaubt nicht, dass der chinesische Staat mit einem großen
Konjunkturpaket dagegenhalten werde, um das Wachstumsziel von fünf Prozent zu
erreichen. "Den Entscheidungsträgern ist bewusst, dass noch mehr Leverage das
System weiter destabilisiert. Die unterstützenden Maßnahmen kommen daher eher
aus der Geldpolitik", stellt Galler fest. Dazu zählt etwa das Senken der
Leitzinsen, um die Finanzierungskosten zu verringern. Entscheidend sei nun, das
Vertrauen im Privatsektor wiederherzustellen, durch eine verlässlichere
Regulierung und Wirtschaftspolitik. Dann könnte auch der chinesische Aktienmarkt
von einer fallenden Sparquote und dem Abbau der Überschussersparnisse
profitieren.
Anleihen bieten wieder mehr Stabilität, Aktien weiterhin lohnenswert
Mit Blick auf die Anlageklassen können vor allem Anleihen wieder ihre Funktion
als Portfolio-Stabilisator erfüllen. Die Realrenditen globaler Staatsanleihen
sind wieder auf einem Niveau, das es zuletzt vor vierzehn Jahren gab. "Wenn wir
davon ausgehen, dass wir auf eine moderate Rezession zusteuern, dann ist man
auch im Investment-Grade-Bereich weiterhin gut aufgehoben", erklärt Tilmann
Galler. Vorsichtiger sollte man seines Erachtens im High-Yield-Bereich sein.
Schwellenländeranleihen würden partiell noch Chancen bieten.
Doch auch Aktien sind nach Ansicht von Marktexperte Galler weiterhin
lohnenswert. Es komme allerdings darauf an, Qualität und Defensive zu stärken.
"Mit Ausnahme der US-Techwerte sind die US-Aktienmärkte nicht sonderlich teuer
bewertet", stellt er fest. Die Tech-Werte wurden zuletzt vor allem durch die
Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) getrieben. Dadurch
haben die sieben größten Tech-Aktien inzwischen wieder einen Anteil im S&P 500
der deutlich höher ist als in der Dotcom-Phase. Galler hält die Entwicklung
allerdings für teilweise gerechtfertigt, da einige Werte zukünftig sehr stark
profitieren dürften. Dennoch rät er zu einer ausgewogenen Strategie. Potenzial
sieht Galler vor allem außerhalb der Mega-Caps und im Dividendenbereich, wo die
KGVs relativ günstig und die Ausschüttungsquoten nach wie vor niedrig sind. Die
Dividenden sollten deshalb auch bei einer moderaten Rezession gut unterstützt
sein. So bietet das Segment aus Sicht von Galler weiterhin einige Chancen.
Einige Risiken sieht Galler allerdings beim Thema Gewinnrevisionen:
"Gewinnerwartungen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich dürften zu
optimistisch sein. Es könnte höhere Gewinnrevisionen im Zuge der nachlassenden
Konjunktur geben, was wiederum zu einer höheren Volatilität an den Aktienmärkten
führen kann." Die Gefahr eines Bärenmarktes hält der Ökonom allerdings für
aktuell nicht allzu groß. "In den 90er Jahren gab es während der Rezession einen
Gewinnrückgang der Unternehmen von zehn Prozent, was aber nicht gereicht hat, um
einen Bärenmarkt auszulösen", sagt Galler. Er sieht ungemütliche Zeiten für den
Aktienmarkt erst bei einem Vordringen der Gewinnrevisionen in den Bereich von 20
Prozent kommen. Dies sei aber nicht das Kernszenario von J.P. Morgan Asset
Management. Daher setze man auf eine Resilienz bei Aktien. Von einer höheren
Volatilität sollten Makro-Hedgefonds-Strategien profitieren können.
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Der umfangreiche Guide to the Markets ist ab jetzt auch in deutscher Sprache auf
täglicher Basis verfügbar. Dieser ist in der Market Insights App und unter
http://www.jpmorganassetmanagement.de frei verfügbar.
Der Guide to the Markets ist das Herzstück des Market Insights Programms von
J.P. Morgan Asset Management, für das mehr als 30 Kapitalmarktexperten rund um
den Globus aktiv sind. Es wird inzwischen seit mehr als 15 Jahren in über 30
Ländern und mehr als 10 Sprachen publiziert. Ziel des Market Insights Programms
ist, die globalen Kapitalmärkte zu beleuchten und regelmäßig verlässliche
Erkenntnisse rund um das aktuelle wirtschaftliche Umfeld zu vermitteln. Damit
möchten wir eine wertvolle Unterstützung bei der Informationsbeschaffung leisten
und es Anlegern ermöglichen, fundierte Investmententscheidungen zu treffen.
Der Guide to the Markets ist eine umfangreiche und aktuelle Sammlung von
Marktdaten und zeigt ein vielfältiges Spektrum rund um Anlageregionen,
Investmentthemen und die Entwicklung verschiedener Anlageklassen auf. Dabei ist
Neutralität und Aktualität besonders wichtig. Um einen objektiven Blick auf die
Ereignisse an den weltweiten Finanzmärkten zu ermöglichen, ist der "Guide" frei
von jeglicher "Hausmeinung" von J.P. Morgan Asset Management.
Über J.P. Morgan Asset Management
Als Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co verfolgt
J.P. Morgan Asset Management das Ziel, Kundinnen und Kunden beim Aufbau
stärkerer Portfolios zu unterstützen. Seit mehr als 150 Jahren bietet die
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Billionen US-Dollar. In Deutschland ist J.P. Morgan Asset Management seit über
30 Jahren und in Österreich seit 25 Jahren präsent und mit einem verwalteten
Vermögen von rund 35 Milliarden US-Dollar, verbunden mit einer starken Präsenz
vor Ort, eine der größten ausländischen Fondsgesellschaften im Markt.
Das mit umfangreichen Ressourcen ausgestattete globale Netzwerk von
Anlageexpertinnen und -Experten für alle Assetklassen nutzt einen bewährten
Ansatz, der auf fundiertem Research basiert. Zahlreiche "Insights" zu
makroökonomischen Trends und Marktthemen sowie der Asset Allokation machen die
Implikationen der aktuellen Entwicklungen für die Portfolios deutlich und
verbessern damit die Entscheidungsqualität bei der Geldanlage. Ziel ist, das
volle Potenzial der Diversifizierung auszuschöpfen und das Investmentportfolio
so zu strukturieren, dass Anlegerinnen und Anleger über alle Marktzyklen hinweg
ihre Anlageziele erreichen.
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zu den globalen Märkten auf produktneutraler Basis. Das Programm analysiert die
Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftsdaten und veränderten Marktbedingungen,
um Kunden einen besseren Einblick in die Märkte zu vermitteln und fundierte
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OTS: J.P. Morgan Asset Management
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