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23.11.2021 | 10:03
DEKRA zurück auf Wachstumskurs / Auswirkungen der Corona-Pandemie
weitgehend überwunden (FOTO)
Stuttgart (ots) -
- Expertenorganisation übertrifft Rekordumsatz des Vor-Pandemiejahrs
- Hohes Digitalisierungstempo sorgt für deutlichen Umsatzschub
- Benennung als Technischer Dienst für Automotive Cyber Security
- Weltweite Marktführerschaft im Kfz-Prüfgeschäft gefestigt
- Nachhaltigkeitsservices gewinnen immer mehr an Bedeutung
DEKRA kehrt im Jahr 2021 auf seinen langjährigen Wachstumskurs zurück. Der
Umsatz der weltweit tätigen Expertenorganisation steigt im Vergleich zum Vorjahr
um voraussichtlich rund neun Prozent auf fast 3,5 Mrd. Euro. Damit liegt der
Umsatz sogar über dem Vor-Corona-Rekordjahr 2019 (3,4 Mrd. Euro). Die
Stammbelegschaft wächst um etwa 900 auf rund 30.800. Unter Berücksichtigung der
Zeitarbeit steigt die Gesamtzahl der Beschäftigten zum Jahresende 2021 um etwa
2.500 auf insgesamt rund 46.500. "Wir sind 'back on track' aufgrund der agilen
Leistungsbereitschaft der Beschäftigten weltweit, unserer starken
Marktpositionen und der konsequenten Umsetzung unserer digitalen Agenda", sagte
der DEKRA Vorstandsvorsitzende Stefan Kölbl. So konnte das Unternehmen
beispielsweise die Position als anerkannter Partner für die Prüfung, Inspektion
und Zertifizierung intelligenter und vernetzter Produkte weiter ausbauen.
Zusätzlich hat sich DEKRA als wichtiger Partner für Nachhaltigkeit positioniert
und die Internationalisierung des Geschäfts, zum Beispiel durch weitere
Prüflabore in Asien, vorangetrieben. Stefan Kölbl: "Im Rückblick zeigt sich: Wir
haben die Hochphase der Pandemie gut gemeistert. Bis zum 100. Gründungsjubiläum
im Jahr 2025 werden wir zum globalen Partner für eine sichere und nachhaltige
Welt durchstarten."
Im Jahr zwei der Corona-Pandemie hat DEKRA Resilienz bewiesen. "Es gab keinen
Tag, an dem wir nicht geprüft haben", berichtete Stefan Kölbl. DEKRA hat
innerhalb kürzester Zeit die gesamte Organisation mobilisiert. So fanden in
allen wichtigen Märkten Impfkampagnen statt. In Deutschland beispielsweise sind
inzwischen insgesamt 30.000 Beschäftigte von DEKRA und Familienangehörige sowie
von Kundenunternehmen geimpft worden. Mit vielen Services hat DEKRA Agilität
bewiesen: So hat die Sachverständigenorganisation in Rekordzeit etwa
FFP-Masken-Prüfungen etabliert und sich in diesem Bereich eine führende
Marktstellung erarbeitet. Auch Anlagenprüfungen und Audits aus der Ferne
(Remote) wurden deutlich ausgeweitet und ein Großteil der Schulungen, wenn
rechtlich möglich, über das virtuelle Klassenzimmer durchgeführt.
Darüber hinaus hat DEKRA die Zeit der Pandemie genutzt, um sich weiter auf die
Zukunft auszurichten. Die digitale Vernetzung von Produkten und Systemen hat es
laut Kölbl erfordert, den Begriff der Sicherheit zu erweitern. Der Mensch steht
weiterhin im Mittelpunkt. Aber zum Aspekt der physischen Sicherheit und
Unversehrtheit (Safety) kommt die Sicherheit von persönlichen Daten und
vernetzten Systemen vor Angriffen von außen (Security). Zudem hat DEKRA den
Gedanken der Nachhaltigkeit (Sustainability) fest in seinem Selbstverständnis
verankert. "Unser Ziel ist es, nicht nur zum globalen Partner für eine sichere,
sondern auch für eine nachhaltige Welt zu werden", erklärte Stefan Kölbl. "Als
strategisches Ziel haben wir auch verankert, dass DEKRA bis 2025 CO2-neutral
sein wird." Mit der höchsten Auszeichnung von EcoVadis, dem Platinum-Rating,
zählt DEKRA schon heute zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im
Ranking.
Konsequente Digitalisierung
Mit der neuen Strategie 2025 und der digitalen Agenda von DEKRA waren 2021
strategische Weichenstellungen verbunden. Dazu gehört, dass sich die weltweit
größte nicht-börsennotierte Expertenorganisation auf fünf Fokusbereiche
konzentriert, in denen sowohl vorhandene Dienstleistungen verbessert als auch
neue digitale Dienstleistungen entwickelt werden. Die Fokusbereiche sind
"Fahrzeuge & Mobilität in der Zukunft", "IT- & Cyber Security Services", "Remote
Services", "Datengetriebene, KI-gestützte Services" sowie
"Nachhaltigkeitsservices". Bis 2025 wird DEKRA massiv in die weitere digitale
Transformation investieren und dafür einen Großteil der geplanten Investitionen
von 500 Millionen Euro einsetzen. DEKRA Chef Kölbl ergänzt: "Wir werden bis 2025
unser komplettes Dienstleistungsportfolio digitalisiert haben."
Zu den Erfolgen im Bereich der "Automotive Cyber Security" zählt die Erweiterung
der Benennung als Technischer Dienst durch das Kraftfahrtbundesamt: Damit erhält
DEKRA den Status eines Typprüfers für die Einhaltung der neuen international
gültigen Regularien zu Cyber Security und Software Updates. Nach den
Vorschriften UNECE R155 und R156 müssen Hersteller über die gesamte Lebensdauer
eines Fahrzeugs entsprechende Managementsysteme nachweisen und alle drei Jahre
überprüfen lassen. Stefan Kölbl: "Wir überprüfen künftig nicht nur periodisch
das Endprodukt, sondern sind über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs von der
Entwicklung bis zur Außerbetriebnahme eingebunden." Mehrere Fahrzeughersteller
greifen bereits auf Cyber-Security-Dienstleistungen von DEKRA zurück. In den
nächsten Jahren rechnet DEKRA in diesem Geschäftsfeld mit starkem Wachstum, so
dass bis 2025 ein höherer zweistelliger Millionenumsatz erwartet wird.
Cyber Security für das Internet der Dinge
Im Cyber-Security-Markt für Endverbraucherprodukte hat DEKRA sein Angebot um
Prüf- und Zertifizierungsdienstleistungen nach dem Standard ETSI EN 303 645 der
Europäischen Normungsorganisation ETSI erweitert. Er regelt weltweit die
Sicherheit von internetfähigen Konsumgütern. Die Zahl dieser so genannten
IoT-Geräte (Internet of Things) nimmt rasant zu. DEKRA testet sie und bestätigt
mit einem Cyber-Security-Zertifikat, dass die Produkte den Anforderungen des
Standards gerecht werden. Das erste Zertifikat in diesem Jahr erhielt ein großer
Hersteller von Haushaltsgeräten aus China.
Im wichtigen Wachstumsmarkt China konnte zudem die Zulassung nach dem
Cyber-Security-Standard IEC 62443 gewonnen werden. Dabei geht es im
Industrieumfeld um die Sicherheit von IT-Netzen und -Systemen.
Sicherheitsrelevante Fragen stellen sich in Industriebetrieben beispielsweise
kontinuierlich rund um Kräne und Aufzüge, Wanddicken von Rohren oder auch die
Luftqualität. In diesen Bereichen kommen Online-Monitoring-Services, Remote
Assisted Inspections sowie Remote Inspections mit ferngesteuerten Robotern und
Drohnen zum Einsatz. Letztere etwa an gefährlichen oder schwer zugänglichen
Stellen im Produktionsprozess. Im Jahr 2021 erhielt DEKRA beispielsweise von
einem der weltweit größten Chemieunternehmen einen Auftrag in Millionenhöhe über
Remote Inspections mit Robotern.
Digitales Schadenmanagement im Kommen
Die Digitalisierung hält auch in Bereichen Einzug, die bisher durch analoge
Prozesse gekennzeichnet sind, beispielsweise im Schadenmanagement. Um sich hier
für die Zukunft aufzustellen, hat sich DEKRA 2021 an der Schweizer Spearhead AG
beteiligt. Das Unternehmen unterstützt Versicherer sowie Fuhrpark- und
Flottenbetreiber bei der digitalen Abwicklung von Fahrzeugschäden. "Mit dem
Einstieg bei Spearhead arbeiten wir weiter intensiv daran, Geschäftsprozesse
unserer Kunden mit digitalen Lösungen zu vereinfachen und zu beschleunigen", so
Kölbl. "Dadurch erschließen wir uns Wachstumsmärkte im Schadenmanagement der
Zukunft." DEKRA erwartet, dass digitale Lösungen schon 2025 für etwa 30 Prozent
der Schadenbewertungen eingesetzt werden.
Wachstum im traditionellen Kerngeschäft
In der periodischen Fahrzeugprüfung, dem traditionellen Kerngeschäft von DEKRA,
konnten in diesem Jahr mit Finnland, Chile und Mexiko erstmals gleich drei
weitere Märkte in einem Kalenderjahr erschlossen werden. Nach der Übernahme
eines lokalen finnischen Anbieters mit sechs Stationen ist DEKRA nun in 23
Ländern aktiv und prüft jährlich insgesamt mehr als 27 Millionen Fahrzeuge. "Mit
dem Markteintritt in drei Ländern in diesem Jahr und dem Ausbau des Geschäfts in
anderen Märkten haben wir unsere Position als Weltmarktführer weiter gefestigt",
so Stefan Kölbl. Der Umsatz mit Fahrzeugprüfungen, dem weiterhin größten
Geschäftsfeld von DEKRA, dürfte 2021 um 6,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro
steigen.
Großes Potenzial für Nachhaltigkeitsservices
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie hat DEKRA 2021 sein Engagement rund um
erneuerbare Energien und die Kreislaufwirtschaft verstärkt. So wurde die
Prüfkompetenz rund um die Ladeinfrastruktur für Elektroautos ausgebaut. Dazu
zählt etwa die innovative "Plug and Charge"-Technologie, mit der sich
Ladevorgänge vereinfachen und beschleunigen lassen. Auf die wachsende Nachfrage
in China hat DEKRA mit einem neuen Prüflabor speziell für Photovoltaik
(PV)-Komponenten reagiert. Aktuell sind bereits sieben der zehn größten
PV-Modul-Hersteller Kunden von DEKRA.
Nachhaltiges Abfallmanagement unterstützt DEKRA mit dem neuen Siegel "Zero
Waste". Es wird auf Basis einer neuen DIN SPEC-Norm vergeben, die eine
Kommission unter Beteiligung von DEKRA entwickelt hat. Darüber hinaus setzt sich
DEKRA für den sicheren und wirtschaftlichen Einsatz von klimaneutralen
Wasserstoff-Technologien ein. Das Unternehmen ist seit 2021 Mitglied im Verband
"Hydrogen Europe" und wird dort seine Expertise als Test-, Prüf- und
Zertifizierungsunternehmen einbringen.
Großes Potenzial sieht DEKRA in Nachhaltigkeitsservices rund um den
CO2-Fußabdruck von Unternehmen. Für den weltweit größten PC-Hersteller Lenovo
hat DEKRA den Prozess des globalen CO2-Kompensationsservices für Kunden, den
"Lenovo CO2 Offset Service", validiert. "Als erstes Audit dieser Art für einen
Elektronikhersteller weltweit hat die Zusammenarbeit mit Lenovo
richtungsweisenden Charakter", so DEKRA Chef Kölbl, der in
Nachhaltigkeitsservices wie der Bestimmung des CO2-Fußabdrucks, der
Treibhausgasbilanzierung für Produkte und Unternehmen, Nachhaltigkeitsaudits,
Nachhaltigkeitsmanagementsystemen sowie Produktprüfungen nach aktuellen
Umweltstandards und speziellen Consultingangeboten eine starke Nachfrage mit
jährlich zweistelligen Wachstumsraten erwartet.
Ausblick
DEKRA geht für 2022 von einem anspruchsvollen Geschäftsumfeld aus. Die
Lieferketten-Probleme dürften bis ins neue Jahr anhalten, und Corona-bedingt ist
auch weiterhin mit wirtschaftlichen Einschränkungen zu rechnen. Dennoch blickt
die Prüforganisation zuversichtlich ins neue Jahr. "Wir werden das Momentum aus
2021 nutzen, um 2022 beim Umsatz organisch zwischen vier und sechs Prozent zu
wachsen", sagte der DEKRA Vorstandsvorsitzende. Die Voraussetzungen dafür sieht
er als gegeben an: DEKRA ist in seinen Märkten international gut positioniert.
Zudem gewinnt der Megatrend Sicherheit und Nachhaltigkeit weiter an Dynamik und
Stellenwert: "Wir müssen heute die Rahmenbedingungen für die sichere digitale
Zukunft gestalten", so Stefan Kölbl.
Über DEKRA
Seit fast 100 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin
gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der
weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine
hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative
Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2021 hat DEKRA einen Umsatz von voraussichtlich
fast 3,5 Milliarden Euro erzielt. Rund 46.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit
qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die
Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von
Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und
Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von
Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis
zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine
sichere und nachhaltige Welt. DEKRA gehört schon heute mit dem Platinum-Rating
von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking.
Pressekontakt:
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OTS: DEKRA SE
AXC0093 2021-11-23/10:03
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