Axel Springer investiert im ersten Halbjahr in langfristiges Wachstum

Berlin (ots) - Umsatz legt organisch in schwächerem Marktumfeld

leicht zu / Digitale Medien steigern Erlöse organisch um 7,7 Prozent

und tragen 87,2 Prozent zum Konzern-EBITDA bei / Bereinigtes EBITDA

organisch mit Plus von 1,7 Prozent

Axel Springer hat seine langfristig ausgerichtete

Wachstumsstrategie im ersten Halbjahr 2019 weiter vorangetrieben.

Diese sieht vor, dass das Unternehmen unabhängig von konjunkturellen

Entwicklungen in Aktivitäten und Bereiche investiert, die

langfristiges Wachstum fördern. Mit KKR wird Axel Springer zukünftig

- unter Voraussetzung des Vollzugs des Übernahmeangebots - einen

Partner an der Seite haben, der diese Strategie unterstützt.

Dementsprechend hat das Unternehmen trotz der schwächer als

erwartet verlaufenden Erlösentwicklung vor allem bei den Job

Classifieds im ersten Halbjahr in bestehende digitale Aktivitäten

investiert und seine Position insbesondere bei den Classifieds Media

durch ergänzende Akquisitionen gestärkt. In einem zunehmend

herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld steigerte Axel

Springer den Konzernumsatz dabei organisch - also konsolidierungs-

und währungsbereinigt - um 1,0 Prozent. Die Erlöse der digitalen

Medien legten organisch um 7,7 Prozent zu und bauten ihren Anteil am

Konzernumsatz von 69,6 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 73,8 Prozent

deutlich aus. Noch deutlicher stieg der Beitrag der digitalen

Aktivitäten zum bereinigten EBITDA. Bezogen auf das operative

Geschäft erhöhte er sich von 80,4 Prozent auf 87,2 Prozent.

Konzernweit erwirtschaftete Axel Springer im ersten Halbjahr 2019

einen Umsatz von EUR 1.531,1 Mio. und lag damit 1,9 Prozent unter dem

Vorjahreszeitraum (EUR 1.560,9 Mio.). Hier wirkten sich signifikante

Konsolidierungseffekte aus den Veräußerungen von aufeminin im

vergangenen Jahr und der @Leisure-Gruppe im Juni 2019 aus. Bereinigt

um Konsolidierungs- und Währungseffekte legte der Umsatz um 1,0

Prozent zu. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA lag im ersten

Halbjahr mit EUR 344,8 Mio. um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert

(EUR 354,5 Mio.). Organisch legte das bereinigte EBITDA um 1,7

Prozent zu. Die bereinigte EBITDA-Rendite blieb mit 22,5 Prozent

nahezu auf Vorjahresniveau. Das bereinigte EBIT sank gegenüber dem

Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent auf EUR 238,7 Mio. (Vj.: EUR 253,4

Mio.). Der gegenüber dem bereinigten EBITDA größere Rückgang

resultierte aus erhöhten Abschreibungen. Beim bereinigten EBIT

wirkten sich im ersten Halbjahr ebenfalls Konsolidierungseffekte aus.

Organisch stieg das bereinigte EBIT um 0,5 Prozent. Die Rendite lag

mit 15,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (16,2 Prozent).

Am 12. Juni 2019 hatte Axel Springer den Abschluss einer

Vereinbarung über eine geplante strategische Partnerschaft mit der

Beteiligungsgesellschaft KKR bekannt gegeben. Die Partnerschaft soll

die langfristige Wachstums- und Investitionsstrategie von Axel

Springer unterstützen. Das in diesem Zusammenhang von KKR

unterbreitete freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die

Aktionäre von Axel Springer wurde von Vorstand und Aufsichtsrat des

Unternehmens unterstützt. Am 7. August 2019 gab KKR bekannt, dass die

Mindestannahmeschwelle von 20 Prozent mit einer Annahmequote von 27,8

Prozent aller ausstehenden Aktien von Axel Springer erreicht wurde.

Die weitere Annahmefrist, in der Aktionäre ihre Aktien andienen

können, läuft noch bis zum 21. August 2019.

Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE:

"Wir fokussieren uns auf langfristiges Wachstum. Deshalb investieren

wir auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld dort in

Mitarbeiter, Marken, Produkte und Technologie, wo wir Potenzial für

Wachstum sehen. Hier wird uns die geplante strategische Partnerschaft

mit KKR zusätzliche Freiräume verschaffen."

Nach den Akquisitionen von Studydrive, PersonalMarkt Services

(PSMG) und CeleraOne zum Jahresauftakt investierte Axel Springer auch

im zweiten Quartal in zusätzliche digitale Kompetenzen. Mit der

Übernahme von 91,2 Prozent der Anteile an Appcast, dem führenden

Technologieanbieter für programmatische Jobanzeigen in den

Vereinigten Staaten, setzte Axel Springer im Juni seine

Wachstumsstrategie fort und vergrößert das Portfolio an intelligenten

Recruiting- und Matching-Technologien von StepStone weiter. Im Juni

gab Axel Springer zudem bekannt, dass die beiden US-Unternehmen

Insider Inc. und eMarketer im Jahr 2020 zusammengeführt werden

sollen. Kunden sollen damit einen noch umfassenderen, analytischen

Blick auf die digitale Transformation unterschiedlicher Branchen

erhalten. Außerdem hat die Axel-Springer-Tochter AVIV Anfang August

eine Optionsvereinbarung zum Kauf des französischen Immobilienportals

MeilleursAgents unterzeichnet. Auf der Webseite des Unternehmens

können Immobilienbesitzer in Frankreich ihre Immobilie kostenfrei

bewerten lassen und über einen dort gelisteten Makler verkaufen.

Durchschnittlich beschäftigte Axel Springer im Berichtszeitraum

16.233 Mitarbeiter (Vj.: 16.393).

Gesamtjahresprognose

Bedingt durch den Anfang Juni 2019 vollzogenen Verkauf des 51

prozentigen Mehrheitsanteils an der @Leisure-Gruppe hatte Axel

Springer bereits in der Quartalsmitteilung zum 31. März 2019 die

Prognose für das laufende Geschäftsjahr teilweise angepasst. Zudem

hat das Unternehmen mit Bekanntgabe der geplanten strategischen

Partnerschaft mit KKR am 12. Juni 2019 die Entscheidung des Vorstands

kommuniziert, an den für das Geschäftsjahr 2019 geplanten

Wachstumsinvestitionen festzuhalten. Diese Entscheidung fiel vor dem

Hintergrund einer angesichts des gesamtwirtschaftlichen Umfelds

schwächer als erwartet ausfallenden Erlösentwicklung vor allem bei

den Jobs Classifieds. Hieraus und aus der zwischenzeitlich in

Frankreich verabschiedeten Digitalsteuer ergab sich eine weitere

teilweise Anpassung der für das laufende Jahr erwarteten Umsatz- und

Ergebnisentwicklung auf Konzernebene sowie im Segment Classifieds

Media.

Für 2019 rechnet Axel Springer mit einem Rückgang der Umsatzerlöse

im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Zuvor war ein Anstieg im

niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet worden. Organisch

rechnet Axel Springer mit einem Anstieg im niedrigen einstelligen

Prozentbereich, nachdem zuvor Wachstum im niedrigen bis mittleren

einstelligen Prozentbereich erwartet worden war. Für das bereinigte

EBITDA erwartet das Unternehmen statt eines Wertes auf

Vorjahresniveau einen Rückgang im mittleren einstelligen

Prozentbereich. Die angepasste Erwartung für die organische

Entwicklung liegt bei einem Wert auf Vorjahresniveau, nachdem zuvor

von einem Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen

Prozentbereich ausgegangen worden war.

Konzernüberschuss weiterhin durch Sondereffekte beeinflusst

Im ersten Halbjahr gab der bereinigte Konzernüberschuss

beeinflusst durch Sondereffekte, unter anderem aus langfristigen

aktienbasierten Vergütungsprogrammen, Aufwendungen im Zusammenhang

mit dem Übernahmeangebot von KKR sowie Abschreibungen auf die

Beteiligung an Purplebricks, um 8,9 Prozent auf EUR 154,2 Mio. (Vj.:

EUR 169,3 Mio.) nach. Aufgrund höherer Anteile anderer Gesellschafter

am Konzernüberschuss verminderte sich das bereinigte Ergebnis je

Aktie um 11,9 Prozent auf EUR 1,19. Organisch lag das bereinigte

Ergebnis je Aktie um 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der

berichtete Konzernüberschuss belief sich auf EUR 133,4 Mio. (Vj.: EUR

185,6 Mio.). Das berichtete Ergebnis je Aktie erreichte EUR 1,07 nach

EUR 1,57 im Vorjahr.

Der frei verfügbare Cashflow (FCF) ohne Berücksichtigung von

Effekten aus Immobilientransaktionen an den Unternehmensstandorten

betrug im ersten Halbjahr EUR 109,6 Mio. (Vj.: EUR 171,1 Mio.). Die

Nettoverschuldung im Konzern erhöhte sich auf EUR 1.497,0 Mio. von

EUR 1.249,2 Mio. zum Jahresende 2018.

Anfang Juli 2019 verlängerte Axel Springer die Laufzeit seiner

Kreditlinien um ein weiteres Jahr. Das Unternehmen kann weiterhin auf

langfristige Kreditlinien in Höhe von EUR 1.500,0 Mio. zurückgreifen,

deren Inanspruchnahmen im Juli 2024 (zuvor Juli 2023) zur Rückzahlung

fällig werden. Zum 30. Juni 2019 hatte Axel Springer EUR 592,5 Mio.

der langfristigen Kreditlinien in Anspruch genommen.

Segmente: StepStone wächst weiterhin - News Media mit höherem

Umsatzbeitrag der digitalen Aktivitäten

Im ersten Halbjahr 2019 blieb Axel Springer im Segment Classifieds

Media trotz dämpfender Einmaleffekte auf Wachstumskurs. Die Erlöse

stiegen von EUR 585,2 Mio. im Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent auf

EUR 613,6 Mio. Organisch legten die Umsätze der Classifieds Media um

5,6 Prozent zu. StepStone erhöhte den Umsatz organisch um 7,5

Prozent. AVIV steigerte die Erlöse organisch um 2,7 Prozent, getragen

vor allem durch die Entwicklung bei SeLoger und Immowelt.

Das bereinigte EBITDA der Classifieds Media verbesserte sich um

4,5 Prozent auf EUR 233,4 Mio. (Vj.: EUR 223,3 Mio.). Organisch

erhöhte sich das bereinigte EBITDA im gesamten Segment um 8,0

Prozent. Hierin sind eine Reihe negativer Konsolidierungseffekte

enthalten, unter anderem negative Ergebnisbeiträge bei den

Hybrid-Makler-Aktivitäten sowie saisonale Effekte resultierend aus

der Akquisition von Universum. Darüber hinaus wirkten sich

Investitionen in Marketing, Produkte und Technologie bei StepStone

und AVIV aus. Mit einer EBITDA-Rendite von 38,0 Prozent hielt das

Segment Classifieds Media das Niveau des Vorjahres (Vj.: 38,2

Prozent). Das bereinigte EBIT im Segment Classifieds Media stieg um

2,5 Prozent von EUR 185,6 Mio. auf EUR 190,2 Mio., organisch legte es

um 6,7 Prozent zu.

Im Segment News Media gingen die Werbeerlöse im Vergleich zum

Vorjahreszeitraum um 10,6 Prozent zurück, unter anderem, weil BILD

für ALLE im ersten Halbjahr 2018 einen wesentlichen Erlösbeitrag

geliefert hatte. Der digitale Anteil am Segmentumsatz legte von 36,3

Prozent auf 42,4 Prozent weiter zu. WELTplus übertraf dabei im April

erstmals die Schwelle von 100.000 digitalen Abonnenten. BILDplus und

WELTplus kamen im zweiten Quartal zusammen auf nahezu 540.000

zahlende digitale Abonnenten. Positiv entwickelten sich auch UPDAY,

das im ersten Halbjahr durchgängig profitabel war, und eMarketer in

den USA. Der Segmentumsatz ging durch marktbedingte Rückgänge im

Printgeschäft sowie durch Konsolidierungseffekte um 6,3 Prozent auf

EUR 685,9 Mio. zurück (Vj.: EUR 732,0 Mio.). Organisch verminderte

sich der Umsatz um 5,2 Prozent.

Das bereinigte Segment-EBITDA blieb mit EUR 99,8 Mio. um 12,0

Prozent unter dem Vorjahreswert (Vj.: EUR 113,4 Mio.). Ohne

Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten belief

sich der EBITDA-Rückgang auf 9,0 Prozent. Das bereinigte EBIT im

Segment News Media sank um 16,3 Prozent von EUR 79,2 Mio. auf EUR

66,3 Mio., organisch war ein Rückgang um 12,2 Prozent zu verzeichnen.

Die Erlöse des Segments Marketing Media lagen aufgrund des im

vergangenen Jahr vollzogenen Verkaufs von aufeminin

konsolidierungsbedingt mit EUR 208,5 Mio. 4,3 Prozent unter

Vorjahresniveau (Vj.: EUR 217,8 Mio.). Ohne Berücksichtigung von

Konsolidierungs- und Währungseffekten erreichte das Segment einen

deutlichen Umsatzanstieg um 12,9 Prozent. Dieses kräftige organische

Wachstum wurde insbesondere durch die starke Entwicklung von idealo

im ersten Halbjahr getrieben.

Das bereinigte EBITDA der Marketing Media übertraf den

Vorjahreswert mit EUR 51,3 Mio. um 9,8 Prozent (Vj.: EUR 46,7 Mio.).

Organisch stieg der Wert um 21,5 Prozent. Mit einer EBITDA-Rendite

von 24,6 Prozent verbesserte sich das Segment im Vergleich zum

Vorjahr ebenfalls deutlich (Vj.: 21,4 Prozent). Das bereinigte EBIT

im Segment Marketing Media stieg um 11,8 Prozent von EUR 35,0 Mio.

auf EUR 39,1 Mio., organisch stieg es um 28,3 Prozent gegenüber dem

Vorjahreswert.

OTS: Axel Springer SE

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AXC0077 2019-08-14/07:39

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